Was passiert eigentlich mit meinem Instagram-Account, wenn ich sterbe?

Instagram ist weit mehr als nur eine Plattform für Bilder und Videos, es ist ein digitales Tagebuch, ein Ort für soziale Interaktion und ein Spiegel des eigenen Lebens. Doch was geschieht mit einem Instagram-Konto, wenn man verstirbt? Kann man selbst Vorkehrungen treffen? Und so vielleicht auch seine Angehörigen emotional und organisatorisch entlasten?
  Von unserem Gastautor Simon – Lesedauer: 3 Min.


Wer möchte, dass mit dem eigenen Instagram-Account im Ernstfall alles nach den persönlichen Wünschen abläuft, kann bereits zu Lebzeiten wichtige Vorkehrungen treffen.

Auch wenn Instagram aktuell keine direkte Möglichkeit bietet, einen Nachlasskontakt zu hinterlegen, kann man selbst dennoch einiges tun.

Unser Tipp: Wünsche schriftlich festhalten

Instagram-Nutzerinnen und -Nutzer sollten ihre Vorstellungen zum digitalen Erbe unbedingt dokumentieren, zum Beispiel in einem Testament:
 
  • Soll das Konto gelöscht oder in den Gedenkzustand versetzt werden?
  • Gibt es Inhalte, die gesichert werden sollen?
  • Wer darf Entscheidungen treffen?
Hinterlegen Sie diese Infos in einem digitalen Notfallordner oder einem Testament (Papierform) idealerweise auch mit Zugangsdaten oder klaren Anweisungen.

Instagram hat tatsächlich noch Nachholbedarf beim Thema Nachlassregelung. Aber wenn Sie selbst entsprechend vorsorgen, schützen Sie nicht nur Ihre digitale Identität, sondern entlasten auch Familie und Freunde in einer schweren Zeit.
Eine Hand hält ein Smartphone, die andere tippt etwas darauf.
Wem vertrauen Sie Ihren Instagram-Account an?

Diese Möglichkeiten haben Sie bei Instagram

Meta (der Mutterkonzern von Instagram) bietet drei Optionen an, wie mit dem Instagram-Konto eines Verstorbenen umgegangen werden kann:

1. Umwandlung in ein Gedenk-Konto

Ein Instagram-Konto kann in einen sogenannten Gedenkzustand versetzt werden. Das bedeutet:
 
  • Das Profil bleibt bestehen, wird aber nicht mehr aktiv genutzt.
  • Inhalte wie Fotos und Beiträge bleiben sichtbar. Allerdings nur für bestätigte Follower.
  • Der Name des Profils wird mit dem Zusatz "In Erinnerung an" gekennzeichnet.
  • Niemand kann sich mehr in das Konto einloggen oder Änderungen vornehmen.
Voraussetzung hierfür ist die offizielle Bestätigung des Todes durch Angehörige oder enge Freunde, z. B. in Form einer Sterbeurkunde.

2. Dauerhafte Löschung des Kontos

Alternativ kann die vollständige Löschung des Kontos beantragt werden. In diesem Fall werden alle Inhalte des Instagram-Accounts gelöscht. Also Bilder, Videos, Nachrichten und Kommentare unwiderruflich entfernt. Auch hierfür ist der Nachweis des Todes erforderlich, den beispielsweise ein naher Angehöriger bei Meta einreichen kann.

3. Zugriff durch Erben

In bestimmten Fällen kann ein rechtmäßiger Erbe auch Zugriff auf das Konto des Verstorbenen beantragen. Etwa, wenn keine vorherigen Einstellungen getroffen wurden und das Konto noch aktiv ist. Meta stellt für diesen Prozess spezifische Anforderungen:
 
  • Es müssen rechtliche Dokumente vorgelegt werden, die das Erbrecht bestätigen.
  • Der Zugriff wird nur gewährt, wenn kein vorheriger Widerspruch des Kontoinhabers vorliegt.
Dieser Weg ist vergleichsweise aufwendig, bietet aber eine Möglichkeit, beispielsweise wichtige Erinnerungsinhalte zu sichern oder offene Kommunikation zu beenden.                                           

Weitere Informationen und Meldeformulare

Für Angehörige, Freunde oder Nachlassverwalter stellt Instagram eine eigene Informationsseite zur Verfügung, auf der man folgende Aktionen tätigen kann:
 
  • den Todesfall melden,
  • eine Umwandlung in ein Gedenk-Konto beantragen,
  • oder die Löschung des Kontos veranlassen.

Fazit

Als Inhaber eines Instagram-Kontos sollte man – wie mit dem restlichen digitalen Erbe auch – entsprechende Vorkehrungen treffen. Also genau festlegen, was damit geschehen soll. Egal ob Profil bewahren oder entfernen:

Wichtig ist, dass Sie sich im Vorfeld informieren und in Ruhe entscheiden, was sich für Sie richtig anfühlt.

Aus Sicht der Angehörigen bietet Instagram durchaus Möglichkeiten, um mit dem digitalen Erbe eines Verstorbenen umzugehen.
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