Ein 20 Jahre alter Autofahrer muss sich nach einem Vorfall auf der A66 wegen mehrerer mutmaßlicher Verkehrsverstöße strafrechtlich verantworten. Nach Angaben der Polizei drängte der junge Mann am Freitagabend (10.1.2025) nicht nur andere Verkehrsteilnehmer, sondern auch eine zivile Polizeistreife mit extrem dichtem Auffahren von der linken Spur.

Mehr zum Thema Mobilität

Die Zivilstreife war gegen 22:30 Uhr auf der A66 in Fahrtrichtung Frankfurt (Nähe Langenselbold im Main-Kinzig-Kreis) unterwegs, als der Audi S7 plötzlich mit sehr geringem Abstand hinter dem Dienstwagen auftauchte. "Der Abstand war so gering, dass die Ordnungshüter die Scheinwerfer des Fahrzeugs kaum noch im Rückspiegel sehen konnten", teilte die Polizei mit. Um die Situation zu entschärfen, wechselten die Beamten auf die rechte Spur. Dabei fiel ihnen auf, dass der Fahrer des Audis auch bei anderen Verkehrsteilnehmern aggressiv auffuhr und sie von der linken Spur drängte.

Mit 200 Sachen statt 100 km/h

Nachdem der Audi die vorausfahrenden Fahrzeuge überholt hatte, beschleunigte der Fahrer auf über 200 km/h, obwohl in diesem Bereich ein Tempolimit von 100 km/h galt. In einer Linkskurve am Langenselbolder Dreieck war die Geschwindigkeit des Audis so hoch, dass der Wagen von der linken Spur bis auf den Standstreifen getragen wurde. Nur eine scharfe Bremsung des Fahrers verhinderte einen möglichen Unfall. Die Beamten beobachteten das Fahrverhalten aus sicherer Entfernung, verloren den Audi jedoch im dichten Verkehr aus den Augen.

Trotz der kurzzeitigen Flucht konnte die Polizei das Kennzeichen des Wagens feststellen und so den Fahrzeughalter ermitteln. Wenige Stunden nach dem Vorfall meldete sich der 20-Jährige nach telefonischer Kontaktaufnahme freiwillig bei der Polizeiautobahnstation in Langenselbold. Dort wurden der Audi S7 sowie sein Führerschein beschlagnahmt. Gegen den jungen Mann wird nun wegen des Verdachts auf ein verbotenes Kraftfahrzeugrennen, Straßenverkehrsgefährdung und Nötigung ermittelt. Wie die Polizei erläuterte, erfordert ein verbotenes Kraftfahrzeugrennen nicht zwingend mehrere Teilnehmer, sondern kann auch durch ein extrem gefährliches Alleinverhalten wie in diesem Fall vorliegen.

Viele Vorteile mit ams+
Erhalten Sie werbereduzierten Zugang zu allen Inhalten von auto-motor-und-sport.de inkl. der digitalen Zeitschrift als E-Paper. Monatlich kündbar.

Polizei sucht nach weiteren Zeugen

Der Vorfall hätte aufgrund des dichten Verkehrs potenziell schwerwiegende Folgen haben können, betonte die Polizei. Es sei dem Zufall zu verdanken, dass keine Unfälle oder Personenschäden entstanden sind. Die Ermittler bitten deshalb weitere Autofahrer, die das Fahrverhalten des Audis beobachtet haben oder selbst betroffen waren, sich unter der Telefonnummer 06183 91155-0 zu melden.

Die besten Ausreden der Verkehrssünder lesen Sie in der Fotoshow.  © auto motor und sport

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.