Mit dem Sprinter hat Mercedes die Transporter-Welt revolutioniert. Jetzt feiert der Kastenwagen Geburtstag. Wir blicken zurück auf die Historie.

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Im Jahr 1995 wurde der Mercedes-Benz Sprinter als erster Transporter der Marke mit einem Eigennamen eingeführt und ersetzte den inzwischen längst zum Kult-Kasten avancierten Mercedes T1-Transporter. Im Rückblick auf diesen Generationswechsel wird deutlich, warum der Sprinter tatsächlich eine Revolution im Transporter-Business angezettelt hat. Weg vom lahmen, lauten, unkomfortablen Packesel hin zu einem flott und entspannt zu fahrenden Großraumtransporter mit moderner Sicherheitstechnik.

Seither ist das Fahrzeug weltweit im Segment der leichten Nutzfahrzeuge im Einsatz und wurde zum Synonym für die ganze Gattung, die "Sprinter-Klasse". Denn die Wettbewerber mussten natürlich nachziehen und ähnliche Transporter-Konzepte liefern. Dennoch besitzt der Sprinter auch nach 30 Jahren den Ruf als Business-Class-Modell unter den Nutzfahrzeugen, nicht zuletzt durch zahlreiche Technik-Adaptionen aus dem Pkw-Programm wie das moderne MBUX-Infotainment-System.

Erste Generation

Im Frühjahr 1995 feierte der Sprinter seine Markteinführung in Deutschland. Das Fahrzeug wurde als Nachfolger des T1/TN konzipiert, wobei nur das technische Grundkonzept vom Vorgängermodell übernommen wurde. Zu den Neuheiten der ersten Generation zählten unter anderem die selbsttragende Karosserie, ein Hinterradantrieb, ein modernes Fahrwerk mit Einzelradaufhängung vorne sowie verschiedene Sicherheitsausstattungen. Serienmäßig waren unter anderem Scheibenbremsen rundum, ABS und höhenverstellbare Dreipunktgurte. Auf Wunsch, auch das damals ein Novum, konnte ein Fahrer-Airbag hinzugebucht werden. Die Varianten reichten bereits ab Start von Fahrgestellen über Pritschenwagen und Kipper bis hin zu Kastenwagen und Kombi. Die Radstände variierten zwischen 3.000 und 4.025 Millimetern, die Gewichtsklassen reichten von 2.590 bis 3.500 Kilogramm.

Video: Der Mercedes Sprinter und seine Ahnen

Im Rahmen der Modellpflege im Jahr 2000 wurde der Sicherheitsstandard weiter angehoben. Der Fahrer-Airbag wurde serienmäßig, ein Beifahrer-Airbag als Option verfügbar. Zudem wurden zusätzliche Sicherheitsfeatures wie Windowbags und ASR (Antriebsschlupfregelung) eingeführt. Ab 2002 sorgte die Integration des elektronischen Stabilitätsprogramms (ESP) für eine weitere Verbesserung der Fahrsicherheit.

Zweite Generation

Mit der Einführung der zweiten Sprintergeneration im Jahr 2006 wurde das Angebot technisch erweitert. Kunden hatten die Wahl zwischen unterschiedlichen Radständen, Längen, Dachhöhen und zulässigen Gesamtgewichten zwischen 3,0 und 5,0 Tonnen. ESP wurde in den geschlossenen Varianten bis 3,5 Tonnen serienmäßig angeboten, ab 2008 kam optional eine Luftfederung zur Verbesserung des Komforts und der Sicherheit hinzu. Im Jahr 2009 wurde die Blue-Efficiency-Technologie implementiert, die neben einem neuen Sechsgang-Schaltgetriebe auch eine Start-Stopp-Automatik umfasst, um den Kraftstoffverbrauch zu senken. Weitere Sicherheitsverbesserungen, wie der Einsatz eines Seitenwind-Assistenten, wurden ab 2013 eingeführt. Seit 2016 ist der Sprinter in Varianten mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 5,5 Tonnen erhältlich.

Dritte Generation

Die dritte und heute noch aktuelle Sprintergeneration, die 2018 eingeführt wurde, setzte den Trend der Variantenvielfalt fort. Neben den bekannten Aufbauten wurde erstmals auch eine Frontantriebsvariante angeboten, was als Premiere auch eine Triebkopf-Variante zum Beispiel für den Aufbau als Wohnmobil erlaubte. Im Bereich Infotainment und Konnektivität wurde das Multimediasystem MBUX integriert. Sicherheitsfunktionen wie der Aktive Abstands-Assistent wurden weiterentwickelt.

Ein Jahr später folgte 2019 mit dem eSprinter der erste Mercedes-Transporter mit Elektroantrieb. Damals noch mit eher beschaulicher Leistung und Reichweite sowie nur als Kastenwagen hoch/lang verfügbar, ist der eSprinter heute in unterschiedlichen Aufbauformen sowie mit drei verschiedenen Batteriegrößen erhältlich, was eine WLTP-Reichweite von bis zu 478 Kilometern ermöglicht.

Sprinter im Museum

Zur Geburtstagsfeier wird es für den Sprinter exklusiv, er darf ins Allerheiligste der Marke: Im Rahmen der Jubiläumsaktivitäten wird im Mercedes-Benz Museum in Stuttgart eine Sonderpräsentation eingerichtet, in der ein Sprinter der ersten Generation neben den aktuellen Modellen ausgestellt wird. Besucher erhalten beim Ticketkauf ein kleines Jubiläumsgeschenk, und im Museumsshop wird eine thematisch abgestimmte Pop-Up Ecke mit Fan-Artikeln zur Sprinter-Familie angeboten.

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Jubiläumsmodell

Das Sondermodell "30 Jahre Sprinter" wird ab Anfang Februar erhältlich sein. Es basiert auf der Ausstattungslinie "Select" und umfasst neben den vorhandenen Komfort- und Sicherheitsmerkmalen zusätzliche Funktionen, die im Rahmen eines Fahrassistenz-Pakets angeboten werden. Das Sondermodell "30 Jahre Sprinter" startet ab 58.055,27 Euro.  © auto motor und sport

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