Im Sommer 2024 überrascht die North Yorkshire Police in England mit einer 212 PS starken und über 300 km/h schnellen BMW M 1000 RR. Das bayerische Superbike ist dort öffentlichkeitswirksam im Einsatz für die Verkehrssicherheit.

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"Unser neuestes Motorrad, um die Straßen sicherer zu machen", so die Überschrift in der Pressemitteilung der North Yorkshire Police Mitte August 2024. Dass es sich bei diesem Polizei-Motorrad um eine BMW handelt, ist nichts Besonderes, denn Motorräder von BMW gelten seit Jahrzehnten weltweit als Behörden-Standard. Allerdings sind das traditionell die RT-Modelle mit Boxer-Motor …

Video: Im Video: BMW M 1000 R und M 1000 RR - Präsentation (Englisch)

BMW M 1000 RR als Polizei-Motorrad

Um ungefähr den Faktor 100 spektakulärer als eine BMW R 1250 RT ist das von der North Yorkshire Police im August 2024 vorgestellte Einsatzfahrzeug: Es ist eine BMW M 1000 RR. Die teuerste Top-Version auf Basis des aktuellen BMW-Superbikes S 1000 RR. Mit leichten Carbon-Teilen und weiteren M-Komponenten hochgerüstet, kostet die M 1000 RR ab 33.000 Euro (Preis in Deutschland, Stand August 2024).

193 Kilo, 212 PS und 314 km/h

Auf nur 193 Kilogramm fahrbereit, mit vollem Tank, wirken bei der BMW M 1000 RR bis zu 212 PS bei schrillen 14.500/min. Damit beschleunigt die M-BMW extrem schnell auf über 300 km/h. Amtlich dokumentiert sind es sogar 314 km/h. Mit Straßenzulassung, wohlgemerkt.

Polizei will mit Motorradfahrern ins Gespräch kommen

Allerdings hat die North Yorkshire Police diese BMW M 1000 RR – bisher – nicht gekauft, sondern zunächst lediglich zu Testzwecken ausgeliehen. Nicht, um damit aktiv Raser zu jagen – obwohl das neongelbe Polizei-Dekor genau das signalisiert, sondern um mit Motorradfahrern und Motorradfahrerinnen ins Gespräch zu kommen. Mit Blaulicht und akustischem Signal ist das bayerische Superbike nicht ausgerüstet – noch nicht.

Inspector Clive Turner von der Verkehrspolizei in North Yorkshire erklärte den öffentlichkeitswirksamen Auftritt mit der BMW M 1000 RR so: "Am Wochenende erwarten wir wieder sehr viel Verkehr auf den Landstraßen in unserer schönen Gegend. Diese Aktion ist eine von verschiedenen Maßnahmen, die wir ergriffen haben, um mit der Motorrad-Szene ins Gespräch zu kommen und die Leute zu vernünftiger Fahrweise anzuregen."

Video: Im Video: Polizei-Ninja mit Kompressor-Power - Kawasaki Ninja H2 SX North Yorkshire Police

Kampagne für mehr Verkehrssicherheit

"Weniger Risiko für mehr Freude am Fahren", so lautet die Botschaft der North Yorkshire Police an alle Verkehrsteilnehmer, insbesondere jene auf zwei Rädern. Denn laut Statistik sind Motorräder deutlich überproportional an Unfällen beteiligt: an 12 Prozent der Verkehrsunfälle und sogar an 20 Prozent der tödlichen Unfälle – bei nur circa einem Prozent Anteil am gesamten Verkehrsgeschehen (Zahlen für Großbritannien, 2021).

Startnummer 50 von Superbike-Weltmeister Sylvain Guintoli

Und die Startnummer 50 auf der BMW M 1000 RR der North Yorkshire Police? Es ist die Nummer des französischen Motorrad-Rennfahrers Sylvain Guintoli. Seine Einsätze in der Britischen Superbike-Meisterschaft (mit Suzuki) machten Guintoli zum Publikumsliebling in Großbritannien. Sein größter sportlicher Erfolg war indes der Superbike-Weltmeistertitel im Jahr 2014 (mit Aprilia). Offenbar hat Guintoli auch Fans in den Reihen der North Yorkshire Police.

Kawasaki Ninja H2 SX mit Kompressor-PS als ziviles Video-Motorrad

Übrigens ist die BMW M 1000 RR nicht das erste außergewöhnliche Fahrzeug, mit dem die North Yorkshire Police international Schlagzeilen gemacht hat. Bereits seit Ostern 2023 ist dort eine Kawasaki Ninja H2 SX im Einsatz, als ziviles Video-Motorrad in originalem Kawasaki-Grün, aber mit versteckt integriertem Blaulicht. Und mit 200 Kompressor-PS.

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Fazit

Mit einer 212 PS starken und über 300 km/h schnellen BMW M 1000 RR als Polizei-Motorrad machte die North Yorkshire Police in England im August 2024 erneut international Schlagzeilen. Bereits seit 2023 ist dort – ebenso öffentlichkeitswirksam – eine Kawasaki Ninja H2 SX im Einsatz, als ziviles Video-Motorrad mit 200 Kompressor-PS. Dabei geht es nicht in erster Linie um die spektakuläre Jagd auf Raser, sondern darum, mit Motorradfahrern ins Gespräch zu kommen.  © Motorrad-Online

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