Viele kennen diesen emotionalen Tiefschlag. Jahrelang Seite an Seite und dann plötzlich die Trennung. Schlimmer noch: der Ex-Partner hat eine neue Flamme. So ähnlich muss es der Stadt Frankfurt am Main gehen, wenn ihre Verwaltung seit 2021 jeden zweiten September eifersüchtig nach München schielen muss. Dort räkelt sich die IAA im neuen Look als "IAA Mobility" auf den schönsten Plätzen der Innenstadt und das mindestens noch einmal mehr im Jahr 2025. Dann allerdings laufen die Verträge aus und es wird neu verhandelt.

Mehr zum Thema Mobilität

Video: E.ON Essentials: Episode 7 – Klassische Messen sterben aus. Macht es die IAA Mobility richtig?

Viele Vorteile mit ams+
Erhalten Sie werbereduzierten Zugang zu allen Inhalten von auto-motor-und-sport.de inkl. der digitalen Zeitschrift als E-Paper. Monatlich kündbar.

Gespräche mit Frankfurt und München

Hier wittert Frankfurt seine Chance, die große Automobilschau, die seit 1951 regelmäßig alle zwei Jahre am Main gastiert hatte, wieder zurückzugewinnen. "Der Oberbürgermeister ist da zuversichtlich", teilt uns seine Sprecherin auf Anfrage mit. Frankfurt könne schließlich eine lange Messe-Tradition vorweisen und eigne sich als internationaler Verkehrsknotenpunkt für eine Austragung einerseits und eine Weiterentwicklung der IAA zur Mobilitätsmesse andererseits. Hier habe man München etwas voraus. Gespräche mit dem VDA werden nun geführt. Dieser allerdings hält sich mit Aussagen weitestgehend zurück. Im Statement, das uns auf Nachfrage erreicht hat, steht lediglich ein Satz, der OB Mike Josef nicht schmecken dürfte: "Aktuell sind wir in konstruktiven Gesprächen über die Fortführung der IAA Mobility in München."

Schon Ende 2022 titelte die Frankfurter Rundschau "Die IAA kommt erstmal nicht zurück". Zugegeben, eine Aussage, in der mit dem Wort "erstmal" auch ein Rest Hoffnung mitschwingt. Doch bereits im Zuge der Bewerbungsrunde 2019 über einen Verbleib in Frankfurt, hatte der VDA die Main-Metropole nicht einmal in die zweite Runde durchgewunken. Ein deutliches Zeichen. Entsprechend kampflustig gibt man sich in Bayerns Hauptstadt, wie die Münchener Abendzeitung berichtet. Dort wird Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner (CSU) mit folgendem Satz zitiert: "Dass der Frankfurter OB die IAA zurück haben möchte, ist ein schöner Wunsch, der allerdings ein Wunsch bleiben wird." Im Nachklapp zur IAA Mobility 2023 werden Veranstalter und Austragungsort jedenfalls nicht müde zu betonen, wie erfolgreich die Mobilitäts-Schau in München über die Bühne gegangen sei. Äußerungen, wie man sie von Pressestellen eben kennt. Über eine tatsächliche Fortführung in der aktuellen Form über das Jahr 2025 hinaus, sagen sie wenig aus.

Einen Eindruck von der diesjährigen IAA Mobility können Sie sich in unserer Fotoshow verschaffen oder mit dem Video unter dem ersten Absatz.  © auto motor und sport

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.