Der America-Cruiser-Kult in China macht auch vor Rollern nicht halt. Wir stellen euch den "Harley-Roller" Haochen 150 vor.

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13.980 Yuan, umgerechnet circa 1.800 Euro, kostet der Haochen HS 150 in China. Für chinesische Verhältnisse ist das kein Schnäppchen. Dafür bekommen Kunden ein Spaßgerät mit 150 Kubikzentimeter Hubraum. Im Hinblick auf die Leistung gibt der Hersteller 14 Nm Drehmoment an, aber das war's dann auch schon mit der Information diesbezüglich. Spitzenleistung scheint bei einem Roller vernachlässigbar zu sein.

Seitenlinie ähnlich BMW CE 04

Wichtiger am Haochen HS 150 sind wohl die Maße: Er ist 1.930 Millimeter lang, 755 Millimeter breit und 1.055 Millimeter hoch. Das Leergewicht beträgt 128 Kilo, was üblich ist für einen Roller der 150er-Klasse. Standesgemäß für einen Cruiser wirkt der Radstand des Rollers. Leider haben wir keine genauen Maße hierzu, aber das etwas hinter dem Soziuspolster platzierte Hinterrad streckt die Linie ganz schön und erinnert damit an das Layout des BMW CE 04.

Video: Im Video: Jonway Weiba YY 400-5

Stilmischung aus Modellen von Harley-Davidson und Indian

Unüblich ist das Design generell – und damit kommen wir zum ausschlaggebenden Kaufargument des Haochen HS 150. Der Rundscheinwerfer mit seiner Lampenmaske zitiert unverkennbar amerikanische Cruiser – ob Harley-Davidson oder Indian spielt dabei weniger eine Rolle. Im Zweifel ist es nämlich eine Stilmischung aus Modellen von Harley-Davidson und Indian – "Harley-Indianson made in China", wie es Kollege Jens Kratschmar anlässlich der 400er-Cruiser von Jonway so treffend beschrieb.

Passend zum Cruiser-typischen Gesicht fügt sich der weit nach oben gebogene Rohrlenker ins Bild, kombiniert mit klassischen Rundspiegeln. Die Upside-down-Gabel des Haochen HS 150 führt ein Vorderrad, das nach edler Fräsware aussieht, wobei wir annehmen, dass es sich hier um eine optische Täuschung handelt. Hinten übernimmt ein Monofederbein die Dämpfung. Aus jeweils einer Scheibe pro Rad und einem ABS vorn besteht die Bremsanlage.

Haochen HS 150 eher nicht für Europa

Im Cockpit informiert ein Farb-TFT-Bildschirm, wobei die Fotos keinen Aufschluss geben über die Größe des Displays. Ob der Haochen HS 150 Bluetooth-Connectivity bietet und einen ernst zu nehmenden Stauraum unterm Sitz, ist reine Spekulation. Bekannt ist, dass nur 4,8 Liter in den Tank passen. Bei 2,3 Liter Verbrauch auf 100 Kilometer sollten also 200 Kilometer drin sein – was dürftig wäre. Immerhin gehört das flache und durchgehende Trittbrett zum Konzept, was nicht nur gut zur Linie passt, sondern auch immens praktisch für den Transport von Einkäufen ist.

Schätzungsweise kommt der Haochen HS 150 T-B nicht nach Europa. Solch ein Fahrzeug extra für den europäischen Markt homologieren zu lassen, würde sich für den Hersteller nicht rentieren. Im Vergleich zum chinesischen oder gar zum asiatischen Markt sind wir ein Klecks auf der Landkarte. Zumal der Preis durch den Transport weiter in die Höhe getrieben würde und stark bezweifelt werden darf, dass unser Zweiradmarkt den Roller im Cruiser-Look ausreichend würdigen würde.

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Fazit

Der Haochen HS 150 ist ein Cruiser-Roller aus China mit 150 cm³ Hubraum und 14 Nm Drehmoment. Zahlen, Daten, Fakten erscheinen uns hier aber zweitrangig, was bei diesem Roller im Vordergrund steht, ist das Design: Unverkennbar standen amerikanische Cruiser Modell – ob Harley-Davidson oder Indian spielt dabei weniger eine Rolle. Im Zweifel ist es nämlich eine Stilmischung aus Modellen von Harley-Davidson und Indian – "Harley-Indianson, made in China". Schätzungsweise kommt der Haochen HS 150 T-B nicht nach Europa. In China kostet er umgerechnet circa 1.800 Euro.  © Motorrad-Online

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