Viel Dampf für wenig Geld ist keine leichte Such-Anfrage mehr. Nach Fiesta ST und Clio R.S. ist auch der Hyundai i20 N weg. Was gibt es also noch?

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Mit Blick auf die Zahl der Tiere, die dem Menschen gefährlich werden können, sind die Australier nicht zu beneiden. Wohl aber, wenn es um bezahlbaren Fahrspaß geht, denn der Hyundai i20 N beispielsweise steht dort frisch geliftet ab November wieder in den Showrooms. Kostenpunkt für die 204 PS starke Taschenrakete: umgerechnet rund 22.000 Euro. Wer nun den Blick durch das europäische Angebot schweifen lässt, muss schwermütig feststellen: Viel ist in diesem Segment nicht mehr zu holen.

Video: Neuvorstellung Hyundai i20 N (2020)

Renault Clio R.S., Ford Fiesta ST und besagter Hyundai i20 N – alle weg. Erst ab dem Kompaktsegment gibt es wieder echte Auswahl an Sportmodellen à la Golf GTI, BMW 1er M Automobile oder Audi RS3. Was allerdings bei diesen Namen mitschwingt, ist die Gewissheit, ein größeres Investment tätigen zu müssen. Wir haben uns also mal umgesehen, wie viel Sportlichkeit im Bereich der Kleinwagen überhaupt noch zu finden ist und was das kosten soll.

Zwei echte Sportmodelle sind noch da

Die schlechte Nachricht vorneweg: Es gibt überhaupt nur noch zwei dezidierte Kleinwagen-Sportmodelle in Deutschland zu kaufen. Also solche mit Leistung und echtem Label. Die günstigste Möglichkeit, ein kleines Auto mit 200+ PS zu kombinieren, kommt mit dem Polo GTI für rund 35.000 Euro von Volkswagen. Ein Schnäppchen ist das nicht. Selbst der inzwischen ebenfalls eingestellte Kompaktsportler i30 N war günstiger. Nochmal deutlich teurer fährt der Toyota GR Yaris vor. Klar kommt der mit Rallye-Genen, Allradantrieb und 280 PS. Doch das lassen sich die Japaner auch mindestens 47.500 Euro kosten. Der Fahrspaß? Immens. Alltagsnutzen? Überschaubar. Eine Vernunftentscheidung? Sieht anders aus.

Die Wahrheit ist: Wer ein gewisses Maß an Sportlichkeit bei den Kleinwagen sucht, kann lediglich auf Topmodelle in den sportlichen Ausstattungslinien zurückgreifen. Wobei es in die 200-PS-Riege immerhin noch zwei weitere Kandidaten schaffen. Im Audi A1 40 TFSI S Tronic arbeitet die Maschine aus dem Polo GTI mit ebenfalls 207 PS für immerhin rund 33.000 Euro. Wer die Marke kennt, weiß jedoch, die Häkchen in der Optionsliste sind hier teuer. Ansonsten ist nur noch der Mini Cooper S im John Cooper Works Trim zu nennen. Der bringt 204 PS auf die Straße, wenn Sie mindestens 39.510 Euro zum Händler bringen.

Die Spanne reicht von 160 bis 136 PS

Ab hier wird es etwas bürgerlicher. Gehen wir die Leistungskaskade von oben nach unten durch. 160 PS quetscht der Ford Puma ST für 40.600 Euro aus einem Einliter-Dreizylinder. Sein Platz in dieser Aufzählung darf als Verbeugung vor seinem inoffiziellen Vorgänger, dem Fiesta ST, verstanden werden – auch wenn die echte Sport-Version mit 200 PS ebenfalls aus dem Sortiment genommen wurde.

Jeweils 150 PS bringen sowohl der Skoda Fabia als auch der Seat Ibiza mit, wenn sie mit dem 1,5-Liter-TSI ausgestattet werden. Der Tscheche kostet in dieser Gestalt 27.690 Euro, den Spanier gibt es als FR ab 28.470 Euro. Fünf PS weniger sind das Maximum im Renault-Clio-Universum. Der E-Tech Vollhybrid im Esprit-Alpine-Look bietet 145 Pferde zum Kurs von 26.800 Euro. Mit 136 PS ist der Peugeot 208 GT noch eine Spur schwächer, dafür aber mit 31.015 Euro Startgebot etwas teurer.

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Bleibt noch der kurze Blick auf den Gebrauchtwagen-Markt. Ein Fiesta ST der letzten Generation kostet hier mit rund 60.000 Kilometern auf der Uhr immerhin noch 20.000 Euro. Für etwas weniger sind gebrauchte Renault Clio IV RS zu bekommen. Hier gibt es Angebote ab 13.000 Euro. Der noch junge Hyundai i20 N ist unterhalb von 25.000 Euro nicht zu bekommen, aber immerhin gibt es in dieser Preis-Region eine breite Auswahl. Deutlich angezogen haben indes die Kia Ceed GT mit 204 PS. Selbst ältere Generationen liegen noch über 20.000 Euro, jüngere Modelle kosten schnell 35.000 Euro.  © auto motor und sport

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