In den USA ist ein weiterer Diesel-Betrug aufgeflogen. In Kalifornien muss der Stellantis-Konzern jetzt mehrere Millionen Dollar Strafe zahlen.

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Eigentlich ist es noch FCA (Fiat Chrysler Automobiles) anzulasten, dass im Ram Promaster jetzt illegale Steuergeräte entdeckt wurden. Denn betroffen sind Modelle aus den Baujahren 2014 bis 2016. Trotzdem ist es nun natürlich der 2021 aus der Fusion mit PSA hervorgegangene Konzern Stellantis, der die Zeche zahlen muss.

Strafe und Rückruf

Das California Air Resources Board (CARB) hatte bei Messungen aufgedeckt, dass ein illegales Steuergerät bei Promaster-Fahrzeugen für veränderte NOx-Emissionswerte in Testzyklen sorgt. Betroffen sind Transporter mit dem Dreiliter-Turbodiesel-Vierzylinder, den es im Promaster 1500, 2500 und 3500 gibt. Neben einer Strafe in Höhe von 4,2 Millionen Dollar muss Stellantis in Kalifornien zudem alle betroffenen Fahrzeuge zurückrufen und das entsprechende Steuergerät entfernen.

Video: VW Abgasskandal

Die 4,2 Millionen Dollar von Stellantis teilen sich der Air-Pollution-Control-Fonds des CARB und ein weiteres Umwelt-Projekt. Schon 2022 hatte sich die US-Dependance von Stellantis mit dem CARB auseinandersetzen müssen. Damals ging es um vergleichbare Vorwürfe bei Fahrzeugen mit Benzinmotoren. Im selben Jahr war FCA der Abgas-Manipulation schuldig gesprochen worden und wurde mit 300 Millionen Dollar zur Kasse gebeten.

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Zum Vergleich: Volkswagen – sozusagen das Ur-Meter der Diesel-Skandal-Welle – hat allein in den USA 20 Milliarden Dollar berappen müssen. Erst im vergangenen Jahr kamen weitere 85 Millionen Dollar im Bundesstaat Texas dazu. In Deutschland verhängte die Staatsanwaltschaft Braunschweig schon 2018 ein Bußgeld in Höhe von rund einer Milliarde Euro. Weitere 1,7 Milliarden Euro wurden in Kanada fällig. Dagegen wirken die Summen, die Stellantis zu bezahlen hat, wie ein Schnäppchen.

In unserer Fotoshow sehen Sie das aktuelle Modell des Ram Promaster.  © auto motor und sport

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