Von knapp 4.000 Teilnehmern an der Safety League 2024 haben sich acht Motorradfahrer bis zum Finale durchgekämpft. Lohn der Mühe: Die Champions ballern zwei Tage exklusiv durch die schnellste Einbahnstraße Deutschlands – die Nürburgring Nordschleife.

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Hatzenbach hinab, volle Kompression in der Fuchsröhre, Kurvengeschlängel aufwärts und abwärts bis nach Breidscheid, dann steil bergauf … Aber das war’s längst noch nicht, denn bis zum Schlusspunkt an T13 nach der Döttinger Höhe sind es auf der Nordschleife vom Start weg über 20 Kilometer reiner "Motorradtraum".

Video: ADAC Motorrad Safety League 2023

4.000 Fahrerinnen und Fahrer nahmen teil

So sieht das nicht nur Sebastian Faller nach den ersten Runden. Der 37-Jährige ist mit seiner Yamaha FZ8 Fazer einer der 8 Finalisten der Safety League, die MOTORRAD nun bereits im dritten Jahr gemeinsam mit dem ADAC ausruft. Und an der in diesem Jahr an die 4.000 Motorradfahrerinnen und -fahrer in den Vorrunden an insgesamt 27 ADAC-Standorten in ganz Deutschland teilgenommen haben.

Sebastian hat sich im Fahrsicherheitszentrum Augsburg durch ausgezeichnete Fahrzeugbeherrschung im dortigen Halbfinale einen der Finalplätze gesichert und darf die Nordschleife 2 Tage vollauf genießen. Dafür sorgt Instruktor Dirk Müller, der Sebastians Vierergruppe durch die "Grüne Hölle" führt, die perfekte Linie zeigt und in den Pausen zwischen den Turns Tipps zum perfekten Fahren auf dieser ganz speziellen Straße gibt.

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Nordschleife pur, ohne störende Autos

"Da kannst du sicher auch als erfahrener Hase ganz viel für dich mitnehmen", ist Marlon Kaiser überzeugt. Er ist mit 24 Jahren der jüngste Finalist in diesem Jahr, hat sich das Ticket hier im Fahrsicherheitszentrum am Nürburgring gesichert und sichtlich Spaß daran, ohne störende Autos und andere "Verkehrsteilnehmer" die Nordschleife pur mit dem Motorrad zu genießen.

Das geht sonst nur als Teilnehmer des parallel stattfindenden MOTORRAD action team-Trainings. Doch während dessen Teilnehmer die Exklusivität entsprechend bezahlen müssen, bekommen die Safety-League-Finalisten das alles inklusive Hotel und Verpflegung als Preis für die zuvor gezeigten Talente. Da ist die Leistung des Motorrades übrigens Nebensache, wie Marlon beweist: Seine Kawasaki Ninja 650 hat es bis zur Hohen Acht nicht leicht, an seinen Mitfahrern wie Ferdinand Smola auf einer 1250er-GS oder Michael Claeßens mit dem Klassiker Suzuki RF 900 dranzubleiben. Doch Marlon kommt immer besser rein, freundet sich mit der Nordschleife an und fährt bald schön flüssig über das wilde Asphaltband. Nicht nur er kannte diese Strecke bisher nur von Youtube.

Wiedereinsteiger erfährt sich erst Wildcard, dann Nordschleife

Während die 4 Finalisten in der Gruppe von Chefinstruktor Sven Loll tatsächlich schon Nordschleifen-Erfahrung mitbringen, feiert Andreas Hohmann in Dirks Truppe ebenfalls Nürburgring-Premiere. Der Regensburger mit der Honda 750 Transalp teilt Marlons Ansicht, dass ihn diese 2 Tage als Motorradfahrer noch einmal ein ganzes Stück weiterbringen. Als Wiedereinsteiger wollte er sich per Fahrsicherheitstraining auf die erneut entflammten Motorrad-Freuden vorbereiten. "Zusammen mit einem Kumpel habe ich mich angemeldet. Wir hatten schon beim ersten Training enorm Spaß", erzählt er. "Außerdem hat es mir natürlich viel gebracht, unter Profi-Anleitung diverse Übungen mit dem Motorrad zu machen." Das hat sich für Andreas dann noch mehr gelohnt, als ihm der Instruktor schließlich eine Wildcard für das Safety-League-Halbfinale in die Hand drückte. "Das Halbfinale war eine großartige Veranstaltung", resümiert er. "Die Übungen hatten es in sich, aber der Tag hat großen Spaß gemacht, diese Gruppendynamik mit all den anderen war toll. Na ja, und jetzt bin ich zum ersten Mal hier an der berühmten Nordschleife und erlebe etwas ganz Besonderes."

Video: ADAC MOTORRAD Safety League Fahrsicherheitszentrum Nürburgring und Nordschleife

Um diese Besonderheit mit den Finalisten zu teilen, sind neben BMW Motorrad Deutschland-Chef Mike Sommer auch die anderen Safety-League-Sponsoren von Held und Sas-Tec mit vor Ort, drehen Runde um Runde und fachsimpeln mit den anderen über die kniffligsten Passagen der Berg-und-Tal-Bahn hier in der Eifel. Inzwischen ist sogar ein englischer Kollege dazugestoßen, der alles über die Safety League ganz genau wissen will: Motorradversicherer Bennets in England ist darauf aufmerksam geworden und möchte auch so ein Programm auflegen. Den Briten gefällt die Idee, dass die Motorrad-Community aus sich heraus für mehr Sicherheit wirbt. Genau das werden wir von MOTORRAD gemeinsam mit dem ADAC weiterhin tun: auf der Safety League 2025 – macht mit! Vielleicht sehen wir uns dann ja hier im Finale an der Nordschleife.  © Motorrad-Online

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