Wer mit dem Auto ins Ausland reisen will, der träumt vermutlich von freien Straßen und einem schönen, entspannten Urlaub ohne Probleme. Damit es jedoch nicht zu einem bösen Erwachen kommt, sollte man sich auch auf den Ernstfall vorbereiten. Hierzu zählt auch das richtige Verhalten bei einem Autounfall.
Ein Autounfall ist an sich schon ärgerlich genug, aber wenn dieser auch noch in einem mehr oder weniger fremden Land passiert, dann ist guter Rat teuer. Damit Sie wissen, worauf Sie im Falle eines Falles achten müssen, haben wir für Sie einige Tipps zu dem Thema zusammengefasst.
Gut vorbereitet sein
Vor Antritt der Reise empfiehlt es sich, einige Vorbereitungen zu treffen. Verbandskasten, Warndreieck und Warnwesten für alle Fahrzeuginsassen sollten Sie auf jeden Fall im Wagen mitführen. Auch Feuerlöscher, Abschleppseil und Ersatzreifen können im Ernstfall wichtig sein. Um ganz auf Nummer sicher zu gehen, informieren Sie sich am besten vorab über länderspezifische Regelungen, die das Reiseziel (und die Länder auf dem Weg dorthin) betreffen. Mit ins Reisegepäck gehört ein Europäischer Unfallbericht. Dieser ist zum Beispiel beim ADAC erhältlich. Dort gibt es auch praktische Merkblätter, die erklären, worauf im jeweiligen Reiseland bei einem Unfall zu achten ist.
Die deutsche Haftpflichtversicherung gewährt Ihnen Versicherungsschutz in allen Ländern, die innerhalb der geographischen Grenzen Europas liegen. Hinzu kommen außerhalb liegende Hoheitsgebiete europäischer Staaten (z.B. die Kanarischen Inseln). Darüber hinaus erweitert die Grüne Versicherungskarte den Schutz auf außereuropäische Länder, die auf der Karte stehen und nicht durchgestrichen sind. Sie erhalten die Grüne Karte kostenlos von Ihrer Autoversicherung. Auch wenn Sie nicht überall notwendig ist, so kann sie immer hilfreich sein. In manchen Ländern ist sie sogar verpflichtend, dies sollten Sie direkt bei Ihrem Versicherer nachfragen.
Korrektes Verhalten am Unfallort
Wenn es tatsächlich zu einer Panne im Ausland kommt, dann bewahren Sie Ruhe und sichern Sie zuerst die Unfallstelle. Schalten Sie die Warnblinkanlage ein, ziehen Sie Ihre Sicherheitsweste an und stellen Sie das Warndreieck auf. Bei einem richtigen Unfall sollten Sie außerdem den Notruf wählen. Hilfreich ist es auch, möglichst viele aussagekräftige Beweise zu sammeln, um den Unfallhergang zu dokumentieren. Fotografieren Sie die Unfallstelle und alle beteiligten Fahrzeuge. Bremsspuren können hilfreich bei der Bewertung des Unfallhergangs sein. Aussagen von Zeugen sowie deren Anschriften sollten Sie unbedingt vermerken. Achten Sie darauf, bei der Dokumentation nicht unnötig lange auf der Straße zu stehen.
Wann die Polizei gerufen werden muss, erklären zusätzlich die bereits erwähnten länderspezifischen Merkblätter. Unbedingt sollten Sie den Notruf 112 (gilt in der EU und vielen anderen Ländern) dann rufen, wenn jemand verletzt ist. Gleiches gilt, wenn der Unfallgegner Fahrerflucht begeht oder möglicherweise unter Alkohol- oder Drogeneinfluss steht. Und auch wenn Ihr Gegenüber keinen Versicherungsnachweis hat, Sie sich nicht einigen (oder verständigen) können, der Sachschaden hoch zu sein scheint oder Sie mit einem Mietwagen verunfallt sind, sollten Polizisten hinzugezogen werden. Vergessen Sie nicht, die Polizei um ein amtliches Unfallprotokoll zu bitten.
Was brauche ich für die Schadensregulierung?
Sollten Sie ohne Polizei auskommen und sich mit Ihrem Unfallgegner ausreichend verständigen können, dann ist das schon die halbe Miete. Trotzdem brauchen Sie natürlich einige wichtige Informationen des anderen am Unfall beteiligten Verkehrsteilnehmers, damit die Schadensregulierung im Nachhinein möglichst reibungslos funktioniert.
Zu den benötigten Daten des Unfallgegners gehören: Name und Anschrift des Fahrers beziehungsweise des Halters, das amtliche Kennzeichen, den Namen der Versicherung, die Versicherungsscheinnummer sowie – falls vorhanden – die Nummer der Grünen Versicherungskarte. All diese Angaben werden im Europäischen Unfallbericht abgefragt und können somit im Idealfall lückenlos eingetragen werden. Um Missverständnisse oder Unklarheiten zu vermeiden, sollten Sie das Dokument gemeinsam ausfüllen.
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