Die deutschen Autoclubs warnen vor starken Behinderungen auf deutschen Straßen und Autobahnen vor und nach Weihnachten. Während vor den Feiertagen besonders die Städte mit hohem Verkehrsaufkommen zu kämpfen haben, reisen ab dem Samstag vor Heiligabend viele in die Skigebiete.
Autofahrer können nach den Prognosen des ADAC und des ACE nur wenig entspannt in die Feiertage starten. Denn vor der Ruhe an Weihnachten geht es auf deutschen Straßen noch einmal richtig rund. Nach den Berechnungen des ACE erreicht die Stauwelle am Freitag ihren Höhepunkt: Etwas stärkerer Verkehr auf den Fernstraßen und Autobahnen, höhere Verkehrsdichte in Innenstädten und den Ballungsräumen sind angesagt.
Stau an Weihnachten: Freitag mit Spitzenbelastung - Verkehrskollaps befürchtet
Der ADAC ist sich sicher: Die Reisewelle erreicht am Freitag, den 22. Dezember, ihren Höhepunkt. Dabei soll es ein sehr hohes Verkehrsaufkommen auf allen Fernstraßen und extreme Verkehrsdichte rund um die Ballungsräume und die Innenstädte geben. Der ACE warnt vor einem "Verkehrskollaps" in den Innenstädten.
Während am Samstag, 23. Dezember, die letzten Einkäufer gegen Mittag aus den verstopften Städten drängen (es folgen drei Tage ohne Einkaufsmöglichkeiten), wird es im restlichen Tagesverlauf nach Ansicht des Clubs vor allem auf den Routen in die Wintersportzentren der Alpen zu Engpässen kommen. Der Grund: Der Samstag ist ein beliebter Anreisetag in den Urlaubsunterkünften.
Ab dem 2. Weihnachtsfeiertag wieder viel Verkehr
Die darauffolgenden beiden Tage werden deutlich entspannter: Fehlender Lkw-Verkehr, wenig Einkaufsmöglichkeiten und kaum Reisende sorgen für weitestgehend freie Straßen. Insbesondere ab Nachmittag wird es auf Deutschlands Straßen sehr ruhig. Das Gleiche gilt für Montag, den 1. Weihnachtsfeiertag. Erst am Dienstag ist wieder mit mehr Rückreiseverkehr zu rechnen. An den darauffolgenden drei Werktagen ist dann erneut mit akuter Parkplatznot in den Innenstädten zu rechnen: Es werden viele Gutscheine eingelöst und Waren umgetauscht. Für den Samstag vor Silvester wird dann erneut mit besonders viel Stau in den Städten sowie mit einem stärkeren Verkehrsaufkommen in die Wintersportgebiete gerechnet.
Die wichtigsten Staustrecken für die kommenden Tage (in beide Richtungen)
A 1 | Köln - Dortmund - Bremen - Hamburg |
A 2 | Dortmund - Hannover - Braunschweig - Berlin |
A 3 | Passau - Nürnberg - Würzburg - Frankfurt/Main - Köln - Oberhausen - Arnheim |
A 4 | Dresden - Erfurt - Kirchheimer Dreieck; Köln - Aachen |
A 5 | Frankfurt/Main - Karlsruhe - Basel |
A 6 | Metz/Saarbrücken - Mannheim - Heilbronn - Nürnberg |
A 7 | Hamburg - Hannover - Kassel - Würzburg - Ulm - Füssen/Reutte |
A 8 | Karlsruhe - Stuttgart - München - Salzburg |
A 9 | Berlin - Nürnberg - München |
A 10 | Berliner Ring |
A 11 | Berliner Ring - Dreieck Uckermark - Stettin |
A 24 | Berlin - Hamburg |
A 45 | Dortmund - Gießen |
A 61 | Ludwigshafen - Koblenz - Mönchengladbach |
A 81 | Heilbronn - Stuttgart - Singen |
A 93 | Inntaldreieck - Kufstein |
A 95 | München - Garmisch-Partenkirchen |
A 96 | München - Lindau |
A 99 | Umfahrung München |
Staugefahr auch in der Schweiz und Österreich
In Österreich und in der Schweiz dürfte sich die Verkehrslage am langen Weihnachtswochenende ähnlich darstellen wie in Deutschland. Schwerpunkttage für Staus sind auch in den Alpenländen Freitag und Dienstag. Rund um die Skigebiete dürfte der Samstag sehr turbulent verlaufen, da er ein typischer Anreisetag sei, sagt der ACE voraus.
Die Clubs halten in Österreich folgende Autobahnen für besonders staugefährdet:
- A 1 (West-)
- A 10 (Tauern-)
- A 12 (Inntal-)
- A 13 (Brenner-)
- A 14 (Rheintalautobahn)
In der Schweiz müssen sich Autofahrer insbesondere auf folgenden Strecken auf Behinderungen einstellen:
- A 1 (St. Gallen - Zürich - Bern - Lausanne - Genf)
- A 2 (Gotthardroute)
- A 4 (Deutsche Grenze - Zürich)
- A 13 (Sargans - Chur)
In den Alpen sind die meisten Pässe mit regulären Wintersperren nun geschlossen. Bei der Rückreise nach Deutschland kann es aufgrund von Kontrollen zu längeren Wartezeiten an der Grenze kommen, so der ACE.
Der Große-St.-Bernhard-Tunnel an der Grenze zwischen der Schweiz und Italien soll laut ADAC bereits an Heiligabend wieder öffnen. Zuletzt war die Eröffnung erst für Mitte Januar geplant gewesen. Voraussetzung sei jedoch, das ein letzter Sicherheitstest positiv verlaufe, so der Autoclub.
Wer auf dem Weg über den Schweizer Kanton Wallis ins Aostatal oder ins Piemont ist, kann derzeit nicht über die Passstraße Großer St. Bernhard ausweichen - sie ist für den Winter gesperrt. Großräumige Umfahrungen sind über Simplonpass und Montblanc-Tunnel möglich.
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