Alle Bundesländer haben aktuell Ferien – in vier davon enden sie in Kürze. Der ADAC geht von einer angespannten Staugefahr aus, der ACE ruft sogar "Staustufe rot" aus und vermutet viel Verkehr in beiden Richtungen. Wo Sie mit Stau rechnen müssen, erfahren Sie hier im Detail.

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Am Wochenende (02. bis 04. August) dürften die Reiserouten stark befahren sein – und zwar in beiden Richtungen. Denn in vier Bundesländern enden bald die Ferien. Und in Bayern und Baden-Württemberg bricht unter anderem die zweite Reisewelle auf. Der ADAC erwartet daher, dass die Staugefahr "extrem angespannt bleibt".

Der Auto Club Europa (ACE) ruft sogar "Staustufe Rot" aus. Autofahrer sollten am Wochenende also Geduld mitbringen. Die Staugefahr ist auf sämtlichen Strecken Richtung Süden, Westen sowie in Richtung deutscher Küsten hoch. Und durch Heimreisende muss man auch in entgegengesetzter Richtung mit hohem Verkehrsaufkommen rechnen.

Hier ist die Staugefahr am Wochenende am größten

Mit einer hohen Staugefahr rechnet der ACE, insbesondere hier:

  • Nord-Süd-Verbindungen (A1, A5, A7, A9 und A61)
  • Ost-West-Verbindungen (A2, A3, A4, A6 und A8)
  • Stadtautobahnen und Umfahrungen in Berlin (A10, A100), Hamburg (A1, A7), München (A99)

Ab Freitagmittag müssen Autofahrer mit Verzögerungen rechnen – zumindest auf den Fernverkehrs- und Reiserouten steigt die Staugefahr schnell. Positive Kehrseite der Medaille: In Regionen, in denen derzeit Schulferien sind, gibt es weniger Feierabendverkehr.

Am Samstag rechnen die Experten mit der höchsten Verkehrsdichte zwischen 8:00 und 16:00 Uhr. Am Sonntag beginnt die Reisewelle am Vormittag. Die Hauptreisezeit liegt vermutlich zwischen 10:00 und 16:00 Uhr. Auf den Rückreiserouten wird an beiden Tagen ab den späten Vormittagsstunden viel los sein.

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Tipp: Wenn möglich, sollten Autofahrer also Alternativrouten oder andere Reisezeiten wählen, also etwa auf Wochentage ausweichen. Wer dennoch am Wochenende losfahren muss, beginnt diesen Sommer seine Fahrt am besten frühmorgens oder nachts.

Die Verkehrsclubs rechnen am Wochenende mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen und extremer Staugefahr auf folgenden Routen (meist in beiden Richtungen):

  • A 1: Köln - Dortmund - Bremen - Hamburg - Lübeck
  • A 2: Dortmund – Hannover – Berlin
  • A 3: Oberhausen - Frankfurt/Main - Würzburg - Nürnberg - Passau
  • A 4: Kirchheimer Dreieck – Erfurt – Dresden
  • A 5: Hattenbacher Dreieck – Frankfurt – Karlsruhe – Basel
  • A 6: Kaiserslautern - Mannheim – Heilbronn – Nürnberg
  • A 7: Flensburg– Hamburg – Hannover – Kassel – Würzburg – Ulm – Füssen/Reutte
  • A 8: Karlsruhe – Stuttgart – Ulm – München – Salzburg
  • A 9: Berlin – Leipzig – München
  • A 10: Berliner Ring
  • A 11: Berliner Ring – Dreieck Uckermark
  • A 19: Dreieck Wittstock - Rostock
  • A 20: Lübeck – Rostock
  • A 23: Hamburg – Heide
  • A 24: Hamburg – Berlin
  • A 40: Essen – Duisburg – Venlo
  • A 61: Mönchengladbach – Koblenz – Ludwigshafen
  • A 81: Heilbronn – Stuttgart – Singen
  • A 93: Rosenheim - Kiefersfelden
  • A95/ B2: München – Garmisch-Partenkirchen
  • A 99: Umfahrung München

Mehr als tausend Autobahnbaustellen

Der ADAC zählt derzeit 1.163 Autobahnbaustellen, die zu Behinderungen führen können. So wird demnach etwa die A40 zwischen dem Dreieck Bochum-West und der Anschlussstelle Bochum-Harpen ab dem 6. August für 15 Wochen voll gesperrt.

Hinzu kommt, auch bei der Bahn gibt es zahlreiche Großbaustellen – warum vermutlich Bahnreisende zum Teil auf die Straße ausweichen. Einen Überblick dazu, welche Verbindungen betroffen sind und wo es Streckensperrungen gibt, liefert der ACE.

Immerhin wirkt sich in Deutschland das erweitere Lkw-Fahrverbot erleichternd aus, das bis Ende August für 7,5 Tonner am Wochenende stark belasteten Autobahnabschnitten und einigen Bundesstraßen zwischen 7:00 und 20:00 Uhr gilt. In einigen europäischen Nachbarländern gibt es an den Wochenenden zusätzliche LKW-Fahrverbote – etwa in Österreich, Frankreich und Italien.

Auch in Österreich und Schweiz staut es sich

In Österreich gibt es auf den Transitstrecken sehr hohes Reiseverkehrsaufkommen. Insbesondere auf dem Fernpass, der Inntal-Autobahn Kufstein – Innsbruck, der Brennerautobahn Innsbruck – Brenner, der Tauern Autobahn ab Salzburg und auf der Karawanken Autobahn vor dem Karawanken-Tunnel muss man mit Wartezeiten rechnen.

Zudem ist der Arlbergtunnel im Westen Österreichs weiterhin gesperrt (bis voraussichtlich 22. November). Über die Ausweichstrecke Arlbergpass kann es zu einer Verlängerung der Reisezeit kommen.

In der Schweiz kommt es zu deutlich längeren Fahrtzeiten etwa auf der A2 Gotthard-Route. Wenig empfehlenswert ist ein Ausweichen über die alternative Verbindung A13 San Bernadino Chur – Bellinzona. Dort kommt es durch eine Baustelle zu längeren Verzögerungen. Ab Freitagnachmittag sind lange Wartezeiten vor dem Gotthard-Tunnel zu erwarten. Nur Samstag und Sonntag in den Nachtstunden entspannt sich die Verkehrslage etwas – dennoch lassen Wartezeiten sich wohl kaum vermeiden.

In Tirol sind an den Wochenenden und Feiertagen bis Mitte Oktober einige Stau-Ausweichrouten gesperrt, etwa an der Inntalautobahn. Ausgenommen davon sind etwa Autofahrer mit dem Urlaubsziel in diesen Regionen. Eine Internetseite des Landes Tirols informiert über gesperrte Strecken und Zeiten. Ausfahrt-Sperrungen gibt es ebenfalls entlang der Tauernautobahn für Transitreisende. Bis 10. September gelten die Sperrungen laut ACE zwischen 7:00 und 19:00 Uhr. Demnach dürfen dann nur Reisende mit einem Urlaubsziel in der Region die Autobahn verlassen.

Auch an den Grenzübergängen sollten sich Autofahrer auf längere Wartezeiten einstellen – das gilt besonders für die Rückreise von Österreich nach Deutschland. Autofahrer können vorab online die Wartezeiten für die Autobahn-Grenzübergänge Walserberg, Kiefersfelden und Suben bei der österreichischen Infrastrukturgesellschaft Asfinag einsehen. (dpa/mak)

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