Manchmal reicht ein kleiner Ausflug mit dem Auto, schon kann es wieder in die Waschanlage. Viele fahrbare Untersätze verschwinden derzeit zudem nahezu unter einem Pollen-Schmutzfilm. Wer sich Fahrt und Geld sparen will, wäscht selbst. Doch Vorsicht: Nicht überall ist die Autowäsche erlaubt. Wie Sie Ihr Auto Schritt für Schritt reinigen können und was Sie beachten sollten, erfahren Sie hier.

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Das Auto ist schmutzig, es wird Zeit für eine Autowäsche. Ehe Sie gleich zu Bürste und Gartenschlauch greifen, sollten Sie zunächst einen Blick in die Stadt- oder Gemeindeordnung werfen, um sich unnötigen Ärger zu ersparen, denn nicht überall ist die private Autowäsche erlaubt und es können sogar Bußgelder drohen, wie die Experten des ADAC warnen.

Das Auto auf der Straße zu waschen, stelle eine unzulässige und damit genehmigungspflichtige Sondernutzung des öffentlichen Verkehrsraums dar. Laut Straßenverkehrsordnung ist es zudem verboten, die Straße zu beschmutzen, wenn dadurch der Verkehr gefährdet oder erschwert werden könne.

Autowäsche - die rechtliche Situation

Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten Sie zunächst bei Stadt oder Gemeinde erfragen, ob und in welchem Rahmen die Autowäsche auf Privatgrund erlaubt ist. Als Beispiel: In München ist die PKW-Wäsche erlaubt, wenn

  • sie auf Privatgrund erfolgt
  • das Wasser in die städtische Kanalisation geleitet wird
  • keine Reinigungsmittel verwendet werden
  • keine Hochdruckreiniger eingesetzt werden
  • keine Unterboden-, Motor- oder Radwäsche durchgeführt wird
  • keine Geländewagen mit typischen Verschmutzungen gewaschen werden.

Diese Regelungen gelten aber explizit nur für die Stadt München. Schon in den umliegenden Gemeinden können die Bestimmungen völlig anders aussehen.

Kann Ihnen die Stadt oder Gemeinde keine Auskunft geben, oder wollen Sie von vornherein Ärger vermeiden, sollten Sie eine SB-Waschbox oder offizielle Waschanlagen oder -plätze aufsuchen. Diese Einrichtungen verfügen über ein grundwasserschonendes Reinigungssystem. Erkundigen Sie sich im Vorfeld, ob Ihre Waschanlage tatsächlich auch (wieder) geöffnet hat.

So waschen Sie Ihr Auto richtig

Schritt 1: Die Außenreinigung

Zunächst sollten Sie groben Schmutz - beispielsweise Blätter, die sich zwischen Motorhaube und Windschutzscheibe verfangen haben - mit der Hand entfernen, raten die Experten des ADAC. Verschmutzungen durch Vogelkot, Insekten und Baumharz sollten stets umgehend beseitigt werden, da solche Substanzen den Autolack selbst angreifen können.

Danach beginnt die Autowäsche mit einer gründlichen Vorreinigung mit dem Hochdruckreiniger. Dabei wird die Oberfläche von Salz, Sand und anderem Dreck befreit, der sonst den Lack verkratzen könnte. Anschließend wird das Auto mit Schwamm und Pflegemittel nach Anleitung gesäubert, danach mit einem Autoleder oder einem Mikrofasertuch trockengerieben.

Tipp: Die erste Wäsche nach dem Winter ist besonders wichtig. Sie sollte eine Unterbodenwäsche beinhalten, damit Streusalz, Split oder Sand umfassend entfernt werden. In diesem Fall lohnt sich die Fahrt in die Waschstraße.

Schritt 2: Räder und Felgen waschen

Verunreinigungen an den Felgen rückt man am besten mit einem Hochdruckreiniger zu Leibe. Die Räder werden mit dem Gerät gut vorbehandelt und anschließend mit Schwamm und Pflegemittel weiter gereinigt. Sollten sich starke Verschmutzungen nicht lösen, kann auch ein spezieller Felgenreiniger eingesetzt werden.

Tipp: Nutzen Sie Felgenreiniger immer nur nach Anleitung. Die Produkte können zu unschönen Verfärbungen führen oder die Oberfläche der Felge verändern. Deswegen immer zuerst an einem verdeckten Stück testen. Von Hausmitteln wie Ofenreiniger zur Felgenpflege ist abzuraten.

Schritt 3: Gummipflege

Werden Türgummis nicht richtig gepflegt, trocknen sie aus und werden irgendwann porös. Im schlimmsten Fall wird das Auto undicht. Deswegen gehört zu jeder Autowäsche auch die Gummipflege.

Türgummis lassen sich am besten mit speziellen Pflegestiften und -mitteln aus dem Fachhandel behandeln. Hierzu das entsprechende Produkt nach Anleitung auf die Dichtgummis auftragen und einwirken lassen.

Schritt 4: Scheibenreinigung

Saubere Scheiben sind wichtig für die Sicherheit im Straßenverkehr. Denn Schmutz und Schlieren brechen einfallendes Licht und führen laut ADAC zu noch größerer Blendung. Deswegen sollten Autoscheiben im Zuge der Autowäsche außen und innen gereinigt werden.

Für die Scheibenpflege ist meist kein spezielles Mittel notwendig: Ein sauberes Tuch und handelsüblicher Fensterreiniger sind in der Regel vollkommen ausreichend. Bei Teerflecken oder hartnäckigen Insektenrückständen kann man zusätzlich Spezialreiniger einsetzen.

Tipp: Mautaufkleber auf der Innenseite der Frontscheibe entfernen Sie am besten mit einem Schaber oder sie lösen den Klebstoff zuerst mit einem Föhn an. Wischen Sie dann mit Scheibenreiniger und einem Tuch nach.

Schritt 5: Den Innenraum säubern

Die Reinigung des Innenraums beginnt mit dem Aussaugen von Teppich und Sitzen, wie der TÜV Süd rät. Wer die Sitze in verschiedene Stellungen bringt, erreicht auch die verstecktesten Krümel.

Vorsicht ist allerdings bei Plastikoberflächen geboten, hier kann die harte Düse des Staubsaugers zu unschönen Kratzern führen.

Anschließend können Autofahrer die Polster noch mit einem speziellen Reinigungsschaum behandeln, um fasertief gegen Schmutz vorzugehen. Sitzt der Schmutz noch tiefer, lohnt sich der Einsatz eines Nasssaugers.

Tipp: Armaturen, Plastik und Leder im Cockpit werden am besten mit speziellen Reinigern aus dem Fachmarkt gepflegt. Wie Sie Ihre Ledersitze optimal pflegen, lesen Sie hier.

Verwendete Quellen:

  • dpa
  • ADAC - Anleitung: Auto selbst waschen
  • ADAC - Wenn die Sonne blendet: So behalten Autofahrer den Überblick
  • Stadt München - Bestimmungen zur Fahrzeugwäsche
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