Das Drama um das "Quizduell" mit Jörg Pilawa geht weiter: Auch in der zweiten Sendung gibt es technische Probleme, das Internet-Ratequiz wird zur reinen Publikumsshow. Nach dem Hackangriff, der die Show am Montag lahmgelegt hatte, kommen nun noch Berichte über ein mögliches Datenleck. Angeblich waren 50.000 Spielerdaten frei im Netz zugänglich.

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Es ist die zweite Sendung des "Quizduell" mit Jörg Pilawa und die ARD bekommt die technischen Probleme nicht in den Griff. Wieder konnten die Zuschauer an den Bildschirmen nicht per Handy-App an der Gameshow teilnehmen. Hinzu kommt anscheinend eine Sicherheitslücke, über die bis zu 50.000 Spielerdaten während der Premiere der Sendung am Montag frei im Netz zugänglich waren, wie die Seite "heise Security" berichtet.

Trick ermöglicht Zugriff auf Quizduell-Nutzerdaten

Ein Button in der "Quizduell"-Webseite ermöglicht die Teilnahme an der Live-Sendung von zuhause aus. Dafür wird eine zusätzliche Webseite innerhalb der App geöffnet auf der sich Mitspieler registrieren können. Die Daten, die dabei erhoben werden, waren aber anscheinend nur unzureichend geschützt, wie "heise Security" berichtet.

Ein einfacher Trick erlaubte den Fachleuten den Zugriff auf Klarnamen, Wohnorte, Geburtsdaten und sogar Mail-Adressen der "Quizduell"-Spieler. Insgesamt seien Daten von über 50.000 Nutzern betroffen gewesen. Zudem war es offenbar möglich, während der Live-Sendung Antworten für andere Spieler abzuschicken.

Sender und Produktionsfirma wurden über den Fehler informiert. Ob diese Lücke inzwischen geschlossen wurde, ist unklar. Eine Stellungnahme des Senders stehe noch aus.

Was steckt hinter dem "Quizduell"-Hack?

Der Hack-Angriff auf die Premieren-Sendung am Montag hatte ein großes mediales Echo ausgelöst. Immer noch unklar ist, was der Hacker damit bezwecken wollte. Laut dem bekannten Internet-Anwalt Udo Vetter stehen die Chancen allerdings gut, dass der Angreifer auf Jörg Pilawas Einladung sich zu zeigen, eingehen wird. Er habe bereits entsprechende Mails erhalten. Zudem glaubt Vetter, dass der Hacker auf eine "gute Sache" aufmerksam machen will und "kein Chaot" sei. Was der Unbekannte genau vorhabe, wisse Vetter aber selbst nicht.

Ob das Quizduell nach der neuerlichen Panne noch so lange auf Sendung bleibt, scheint aber fraglich. Dennoch will Frank Beckmann, Vorabendkoordinator der ARD, vorerst an dem geplanten Sendeschema festhalten, wie der Mediendienst "kress.de" berichtet. "Zur Premiere hatten wir einige Pannen, vor allem aber haben wir eine unterhaltsame Quiz-Show mit einem hervorragenden Moderator gesehen", sagt Beckmann. "Das Risiko war hoch, das war allen Beteiligten klar. Die Idee des 'Quizduells' bleibt aber gut - wir bleiben dran."

Die nächste Folge Quizduell mit Jörg Pilawa läuft am Mittwoch um 18:00 Uhr in der ARD.

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