In Dänemark sind zwölf Menschen an verseuchter Wurst gestorben - warum Listerien so gefährlich sind und von welchen Sorten Sie jetzt die Finger lassen sollten.

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In Dänemark sind zwölf Menschen nach dem Verzehr von Wurst an einer Listerien-Infektion gestorben. Hauptquelle für den Bakterien-Befall sei Fleisch eines Produzenten, der Aufschnitt und andere Wurstwaren herstellt, teilte das dänische Lebensmittelministerium am Dienstag mit. "Das Unternehmen wurde deshalb geschlossen, alle seine Produkte werden gerade zurückgezogen."

Wurst auch in Deutschland?

Die verseuchte Wurst ist wohl nicht über deutsche Ladentheken gegangen. Die mit Bakterien belasteten Fleischwaren seien nicht ins Ausland verkauft worden, teilte das Lebensmittelministerium in Kopenhagen am Mittwoch mit. Abnehmer waren demnach große dänische Supermärkte und Schlachter. Aktuelle Gesundheitsgefahren durch Lebensmittel veröffentlichen die Bundesländer oder das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) auf der Seite lebensmittelwarnung.de.

Listerien-Befall von Lebensmitteln wie Geflügel, Fleisch, Fleischerzeugnisse, Fisch, Fischerzeugnisse, Milch und Milchprodukte und nicht selten auch pflanzlichen Produkten kommt immer wieder vor. Einem Bericht der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) zufolge wurden in der EU im Jahr 2011 1.470 Fälle gemeldet. Die Sterblichkeitsrate lag bei 12,7 Prozent. Zudem zeigt der Bericht, dass in 10,3 Prozent der Fisch-, 2,1 Prozent der Fleisch- und in 0,5 Prozent der Käseproben, die in Supermärkten und Geschäften genommen wurden, Listeria monocytogenes enthalten war. Der lebensmittelrechtliche EU-Grenzwert (100 Bakterien pro Gramm) wurde hingegen nur bei 1,7 Prozent der Fisch-, 0,4 Prozent der Fleisch- und 0,06 Prozent der Käseproben überschritten.

Ältere und Schwangere besonders gefährdet

Der Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln verursacht eine Listeriose. Nach Informationen des Robert-Koch-Institutes (RKI) kann die Inkubationszeit der Erkrankung mit drei bis 70 Tagen sehr variabel sein. Betroffen klagen über leicht grippeartige Symptome wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Im schwereren Verlauf kann es zu schweren Infektionen, beispielsweise einer Hirnhautentzündung, sowie anderen potenziell lebensbedrohlichen Komplikationen kommen.

Besonders gefährdet sind Ältere, Schwangere, Neugeborene sowie Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Da sich der Erreger, Listeria monocytogenes, auch bei Kühlschranktemperaturen vermehren kann, rät die Efsa die Kühlschranktemperatur zu Hause niedrig zu halten. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt zur Kühlung von Lebensmitteln eine Temperatur unter fünf Grad Celsius. Zudem lassen sich die Bakterien durch Kochen bei über 65 Grad Celsius abtöten.

Diese Sorten sind betroffen

Das dänische Landwirtschaftsministerium hat inzwischen eine Liste mit betroffenen Produkten der Firma "Jørn A. Rullepølser AG" aus Kopenhagen veröffentlicht. Sie wird ständig aktualisiert. Folgende Sorten sind betroffen:

  • Alm rullepølse
  • Rullepølse med persille
  • Rullepølse med peber
  • Rullepølse med allehånde
  • Rullepølse med provance
  • Okserullepølse
  • Oksebryst
  • Lammerullepølse
  • Brunchpølser
  • Frankfurter med taco
  • Frankfurter
  • Ost-bacon griller
  • Røget medister
  • Røget rullepølse
  • Røget rullepølse med persille
  • Hvidløgsgriller
  • Brunchpølser med chili
  • Oksebrunch
  • Cocktail
  • Kogt medister
  • Cervalatpølse
  • Oksespegepølse
  • Salami
  • Sønderjysk spegepølse
  • Blomst spegepølse
  • Stegebacon
  • Partyskinke
  • Hamburgerryg
  • Lammekølle
  • Somørbrad

(far)

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