Leidet man vor allem nachts und morgens nach dem Aufwachen unter Schnupfen, Niesreiz oder Husten, kann eine Hausstaubmilbenallergie vorliegen. Die Wohnumgebung sollte dann möglichst milbenfrei gehalten werden, um Beschwerden vorzubeugen. Wenn das nicht hilft, kommt eine Hyposensibilisierung beim Arzt infrage.
Morgens mit verstopfter Nase oder Niesreiz aufwachen, im Laufe des Tages klingen die Beschwerden aber ab - das kennen viele. Mit einer klassischen Erkältung hat das in der Regel nicht zu tun, sondern meist handelt es sich um Symptome einer Hausstaubmilbenallergie.
Milben sind mikroskopisch kleine Lebewesen, die sich bevorzugt auf Matratzen, Polstermöbeln und Teppichen aufhalten und sich von menschlichen Hautschüppchen ernähren. Das feuchtwarme Klima eines Bettes bietet ihnen ideale Lebensbedingungen. In millionenfacher Menge können sich Milben in einer Matratze tummeln.
Eiweißstoffe aus dem Milbenkot und dem Körper der Milben können dann allergische Reaktionen auslösen. Wenn der von Milben ausgeschiedene Kot trocknet, lagert er sich nicht nur in der Matratze an, sondern kann auch in den Hausstaub gelangen und sich so in der ganzen Wohnung oder im Haus verteilen. Bewegt man sich im Bett während des Schlafs oder schüttelt ein Kissen auf, schleudert man die feinen Partikel unbemerkt auf und atmet sie ein.
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Symptome einer Hausstaubmilbenallergie
Liegt eine Hausstaubmilbenallergie vor, können die Allergene eine allergische Reaktion und Entzündung in den Schleimhäuten auslösen. Typische Symptome sind dann eine laufende oder verstopfte Nase, Niesattacken, gerötete und juckende Augen, Husten und selten auch Hautausschläge. Aber nicht nur die Nase kann über Nacht immer dichter werden, auch schon während des Schlafens fällt vielen Betroffenen das Atmen schwer.
Doch nicht immer löst die Allergie auch Symptome aus. Es gibt auch Menschen, die zwar allergisch reagieren, aber trotzdem beschwerdefrei sind.
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Unterscheidung zu Heuschnupfen
Gerade für Laien ist eine Unterscheidung zu Heuschnupfen nicht immer leicht, da sich die Symptome kaum unterscheiden. Hierauf kann man achten:
Eine Allergie gegen Hausstaubmilben äußert sich in verstärkt auftretenden Beschwerden in Innenräumen, vor allem nach dem Aufstehen oder bereits während der Nacht. Hier ist man den Allergenen auf der Matratze am stärksten ausgesetzt.
Husten oder Atembeschwerden können auch nur im Laufe des Tages bei körperlicher Belastung auftreten, wenn die Atemwege zusätzlich beansprucht werden. Halten sich Niesreiz, Schnupfen oder auch Husten das ganze Jahr über und vermehren sich im Herbst und Winter, deutet das auf eine Hausstaubmilbenallergie hin.
Heuschnupfen verstärkt sich dagegen typischerweise im Freien. Eine Pollenallergie tritt vor allem im Frühjahr auf, wenn die Blühperiode beginnt. An verregneten Tagen, wenn die Pollen sozusagen aus der Luft gewaschen werden, verbessern sich die Beschwerden.
Hygienische Umgebung für die Gesundheit
Das Vorkommen von Hausstaubmilben hat nichts mit mangelnder Hygiene zu tun, sie kommen in jedem Haushalt vor. Angewohnheiten wie seltenes Lüften oder ein feuchtwarmes Raumklima können ihre Überlebenschancen allerdings erleichtern. Wer also allergisch ist und unter Symptomen leidet, sollte seine Umgebung so gut es geht milbenfrei halten. Eine absolut milbenfreie Umgebung lässt sich aber nicht erreichen.
Wichtig ist, die Räume täglich mehrmals gut durchzulüften und das Bett nach dem Schlafen austrocknen zu lassen, damit die Feuchtigkeit entweichen kann. Am besten ein Bettgestell mit Füßen wählen, damit die Matratze auch von unten belüftet wird. Die Luftfeuchtigkeit im Raum sollte unter 60 Prozent gehalten werden und die Temperatur um die 18 bis 20 Grad liegen. Wird es aber zu kalt, können Schimmelpilze entstehen.
Die Bettwäsche gehört spätestens alle zwei Wochen ausgetauscht und gewaschen. Wer nachts stark schwitzt, wechselt die Bezüge besser wöchentlich. Spezielle Matratzenbezüge, sogenannte Encasings, verhindern, dass Milben an die Hautschuppen des Menschen gelangen, gleichzeitig bleibt der allergenbelastete Kot der Tiere darunter. Aber auch sie müssen alle paar Wochen heiß gewaschen werden.
Auch Kissen und Bettdecke von Allergikern gehören regelmäßig in die Waschmaschine oder in die Reinigung. Das Waschen bei 60 Grad beseitigt alle Allergene und tötet die Milben ab. Wer mehrmals in der Woche staubsaugt und die Böden nass wischt, verhindert, dass sich Staub ansammelt.
Haustiere gehören nicht ins Schlafzimmer oder gar ins Bett, vor allem nicht bei allergiegefährdeten Menschen. Auch die Hautschuppen von Haustieren bieten Milben eine ideale Nahrung.
Hyposensibilisierung für die Gesundheit
Bei Verdacht auf eine Hausstaubmilbenallergie sollte man einen Allergologen aufsuchen. Er kann mit speziellen Allergietests eine Diagnose stellen. Unbehandelt kann sich eine Hausstaubmilbenallergie auf die Bronchien ausdehnen und zu chronischem Asthma führen.
Wer trotz aller vorbeugenden Maßnahmen weiter allergisch reagiert, für den könnte eine Immuntherapie infrage kommen. Der Arzt verabreicht bei dieser Hyposensibilisierung über mehrere Wochen eine Allergenlösung, auf die das Immunsystem schützende Antikörper bildet.
Redaktioneller Hinweis
- Dies ist ein Artikel aus unserem Archiv, den wir aktualisiert und neu veröffentlicht haben.
Verwendete Quellen
- Deutscher Allergie- und Asthmabund: Hausstaubmilbenallergie
- Allergieinformationsdienst: Hausstaubmilbenallergie
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