Deezer, Apple-Music, Spotify und Co. – Mittlerweile gibt es zahlreiche Streaming-Angebote. Doch was können die einzelnen Dienste? Worin unterscheiden sie sich? Und welche Angebote haben sie?
Jederzeit Zugriff auf Millionen Songs haben – das ist heutzutage ganz normal. Vorbei sind die Zeiten der Plattenspieler und CD-Sammlungen. Bei Musik-Streaming-Diensten zahlen die Nutzer nicht für einzelne Songs, sondern für ein Monats-Abo. Dabei unterscheiden sich die Anbieter in ihrem Titel-Angebot und den Vertragskonditionen ebenso wie in der Unterstützung mobiler Geräte gewaltig.
Deezer
Deezer startete im August 2007 in Frankreich und kletterte schnell an die Spitze der führenden Musik-Streaming-Anbieter. In Deutschland ist der Dienst seit Ende 2011 vertreten. Mit 35 Millionen Songs ist es der Anbieter mit dem derzeit größten Repertoire. 16 Millionen Menschen nutzen das Produkt aktuell.
Eine Besonderheit von Deezer: Der Musikkatalog lässt sich ohne Registrierung auf der Webseite durchsuchen und die Songs können kostenlos Probe gehört werden. Angemeldete Nutzer können auch selber Playlists zusammenstellen. Diese können über Facebook und Twitter mit den Freunden geteilt werden. Zudem gibt es bei Deezer Unterstützung für DJs, die auf dem Webportal direkt Songs mixen können.
Spotify
Spotify ist ein skandinavisches Export-Produkt. 2008 in Schweden gegründet ist der Dienst seit 2012 auch auf dem deutschen Markt erhältlich. Inzwischen nutzen das Musikangebot schon über 75 Millionen Kunden in 55 Ländern. In seiner Datenbank hält Spotify über 30 Millionen Songs und 300.000 Labels und Produzenten parat. Jeden Tag kommen etwa 20.000 neue Musikstücke hinzu.
Mit der Premium-Version, die 20 Millionen Menschen nutzen, können die Songs auch offline jederzeit gehört werden.
Napster
Napster ist so etwas wie das Urgestein der Online-Streaming-Dienste. Ursprünglich 1999 als Tauschplattform unter anderem für Musik gegründet, zählte es bereits 80 Millionen Nutzer, bevor es Anfang 2001 auch rechtlichen Gründen offline genommen wurde. 2002 dann der Neuanfang: Napster startete mit 110.000 Titeln hauptsächlich unbekannter Labels.
In seiner heutigen Form gibt es Napster seit 2009. Der Anbieter zählt über 30 Millionen Musiktitel und kann mit anderen Streaming-Angeboten weitaus mithalten. Anders als bei den zuvor genannten Diensten gibt es aber keine kostenlose Version. Die Funktionen ähneln denen der Konkurrenz: Playlisten, deren Link im Falle von Napster auch per E-Mail oder Messenger verschickt werden kann, dazu Top-Listen und Radio-Kanäle.
Apple-Music
Apple-Music ist das jüngste unter den Streaming-Angeboten. Seit dem 30. Juni ist es in 100 Ländern, darunter in Deutschland, Österreich und der Schweiz verfügbar. Aber warum steigt Apple erst so spät in das lukrative Streaming-Geschäft ein? Schuld ist Apple-Ikone Steve Jobs höchstpersönlich. Anders als einen Film, so sagte er einst, höre man einen Song nicht nur ein paar Mal. Ein solches Abo sei daher sinnlos. Heute bewertet man das im Unternehmen anders.
Eine kostenlose Version wie die Konkurrenz bietet auch Apple nicht an, außerdem benötigt der Dienst einen Client, kann also nicht wie die anderen Streaming-Dienste über den Webbrowser verwendet werden. Dafür setzt Apple ganz auf soziale Funktionen: Nutzer können einzelnen Künstlern folgen und erhalten in deren Stream neben der Musik auch Videos, Fotos und Nachrichten.
Deezer | Spotify | Napster | Apple-Music | |
Anzahl der Titel | 35 Millionen | Über 30 Millionen | Über 30 Millionen | Über 30 Millionen |
Offline-Modus | Ja, im Premium-Modus | Ja, im Premium-Modus | Ja, im Premium-Modus | Ja |
Mobiler Zugriff | Ja | Ja, im Premium-Modus | Ja, mit Mobile-Flat | Ja |
Gratis-Nutzung | immer, mit Einschränkungen, werbefinanziert | immer, werbefinanziert | 30 Tage | 3 Monate |
Streaming-Qualität | 320 kBit/s | 96 (manuell mobil), 160 (kostenfrei) und 320 kBit/s | 320 kBit/s | 256 kBit/s |
Kosten Abo | kostenlos, 9,99 Euro (7,99 als Freemail-Kunde, 5,99 als Premium-Kunde) / Monat | kostenfrei, 9,99 Euro / Monat | 7,95 Euro, 9,95 Euro | 9,99 Euro / Monat |
Werbung | Ja, in der kostenfreien Version | Ja, in der kostenfreien Version | Nein | Nein |
Vertragsdauer | 1 Monat | 1 Monat | 1 Monat | 1 Monat |
Besonderheiten | Unterstützung für DJs, die auf dem Webportal direkt Songs mixen können. | Auch das Premium-Angebot lässt sich 60 Tage lang kostenlos testen. | Bietet MP3s auch zum Kauf an. | Radiosender Beats 1: handverlesene Musikempfehlungen durch DJs |
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