• FFP2-Masken sind eigentlich Einwegprodukte und müssen nach dem Gebrauch entsorgt werden.
  • Für die Anwendung im privaten Bereich ist eine Wiederverwendung allerdings möglich - doch es gilt einige Regeln zu beachten.
  • Hier hat die FH Münster mit dem 7-Tage-Modell eine einfache Möglichkeit für die Aufbereitung der Masken entwickelt.

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FFP2-Masken sind Einwegprodukte und nach dem Gebrauch fachgerecht zu entsorgen. Doch im Zuge einer FFP2-Maskenpflicht für Privatpersonen, wie sie beispielsweise derzeit in Bayern und bald in ganz Österreich gilt, kommt immer wieder die Frage nach einer Wiederverwendbarkeit auf. Damit haben sich Forscher der FH Münster beschäftigt – und eine einfache Lösung entwickelt: das 7-Tage-Modell.

Das Tückische an SARS-CoV-2 ist, dass das Virus auch noch über einen langen Zeitraum auf Maskenmaterialien infektiös sein kann. Die Viruslast nimmt bei richtiger Lagerung und Trocknung aber im Laufe der Zeit immer weiter ab. Die Forscher errechneten, dass deswegen eine FFP2-Maske frühestens ab dem siebten Tag wieder getragen werden sollte, um das Risiko einer Infektion auf ein vertretbares Maß zu reduzieren.

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© FH Münster

So funktioniert das 7-Tage-Modell

Damit FFP2-Masken mehrfach genutzt werden können, empfehlen sie daher folgendes Vorgehen:

Zur Vorbereitung für das 7-Tage-Modell müssen pro Person sieben FFP2-Masken angeschafft werden. Zudem wird ein trockener Platz im Flur oder Wohnzimmer benötigt, an welchem die Masken an Haken oder Nägeln – auch die Nutzung einer Wäscheleine ist möglich – nebeneinander aufgehängt werden können. Bad und Küche scheiden aufgrund der Luftfeuchtigkeit aus. Nun werden die Masken nach Person und Wochentag markiert, damit ist die Vorbereitung abgeschlossen. Am Ende sollte das Ganze in etwa so aussehen:

© FH Münster

Die Nutzung des 7-Tage-Modells ist sehr einfach: Jeden Tag wird eine neue Maske verwendet. Ein Beispiel: Sie starten die Woche am Montag und nutzen die markierte "Montags-Maske" den Tag über. Wenn Sie nach Hause kommen, nehmen Sie die Maske vorsichtig ab – ohne dabei die Vorderseite zu berühren – und hängen sie an den vorgesehenen Haken oder befestigen sie an der Wäscheleine. Am nächsten Tag nutzen Sie die "Dienstags-Maske".

Masken können mit 7-Tage-Modell bis zu fünfmal wiederverwendet werden

So nutzen Sie jeden Wochentag eine neue Maske. Nachdem die Woche abgeschlossen ist, starten Sie wieder beim Montag. Die "Montags-Maske" ist inzwischen ausreichend getrocknet und kann nochmals verwendet werden. Die Forscher weisen allerdings darauf hin, dass dieser Trocknungszyklus nur fünfmal wiederholt werden sollte. Danach müssen wieder neue FFP2-Masken eingesetzt werden.

Zudem sollten Masken mit Beschädigungen oder starker Verschmutzung nicht weiter verwendet und ausgetauscht werden. Die Maske sollte auch sofort entsorgt werden, wenn Sie direkt angehustet worden sein sollten.

7-Tage-Modell bietet Vorteile - hat aber auch Grenzen

Die Vorteile des 7-Tage-Modells liegen auf der Hand: Es lässt sich ohne große Hilfsmittel und Anschaffungen umsetzen. Zudem ist es weniger fehleranfällig, als beispielsweise eine Desinfektion der FFP2-Masken mit Hitze. Auch auf diese Methode gehen die Forscher in ihrer Untersuchung ein.

Weitere wichtige Fragen und Antworten haben wir in unserem FFP2-Masken-FAQ für Sie zusammengestellt.

Verwendete Quellen:

  • FH Münster: Möglichkeiten und Grenzen der eigenverantwortlichen Wiederverwendung von FFP2-Masken für den Privatgebrauch

Alltagsfrage: Was bedeutet die Abkürzung NR auf FFP2-Masken?

Menschen auf der ganzen Welt tragen zum Schutz vor dem Coronavirus neben den herkömmlichen Mund-Nase-Bedeckungen die sogenannten FFP2-Masken. Neben der Schutzstufe, dem Norm-Code und dem CE-Zeichen mit der vierstelligen Prüfnummer ist eine weitere Abkürzung zu finden. Im Video erklären wir, was es mit der Abkürzung NR auf sich hat.
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