• Bayerns Vize-Ministerpräsident und Vorsitzender der Freien Wähler, Hubert Aiwanger, hat sich nach langem Widerstand gegen Corona impfen lassen.
  • Der 50-Jährige war während der Bundestagswahl mit seinen Impfäußerungen stark in Kritik geraten.
  • Aus der CSU kamen Vorwürfe, dass er im Lager von Querdenkern auf Stimmenfang gehen wolle.

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Bayerns stellvertretender Ministerpräsident und Vorsitzender der Freien Wähler, Hubert Aiwanger, hat sich nach langem Widerstand gegen Corona impfen lassen. "Ich bin mittlerweile gegen Corona geimpft und kann noch im November 2G-Termine wahrnehmen", sagte er der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag.

Aiwanger begründete seine Entscheidung mit der schwierigen Lage in den Kliniken, die mit schnell steigenden Zahlen von Corona-Intensivpatienten konfrontiert sind. "Das hilft auch, Krankenhäuser zu entlasten."

Aiwanger hatte sich bis zuletzt gegen eine Impfung geweigert

Während des Bundestagswahlkampfes hatte es aufgrund der Impfäußerungen von Aiwanger wochenlange Auseinandersetzungen mit der CSU gegeben. Der Vizeministerpräsident und bayerische Wirtschaftsminister hatte monatelang eine eigene Corona-Impfung abgelehnt, trotz Drucks durch Ministerpräsident Markus Söder (CSU).

Nachdem er dies zunächst noch mit Abwarten erklärt hatte, hatte der 50-Jährige seinen Verzicht zuletzt mit massiven Nebenwirkungen in seinem Bekanntenkreis durch die Impfung, ohne dies allerdings konkret zu untermauern, begründet. "Es ist ja völlig egal beim Corona-Management insgesamt, ob jetzt einer mehr oder weniger geimpft ist", hatte Aiwanger vor einigen Wochen gegenüber der "Augsburger Allgemeinen" gesagt. Außerdem hatte er von einer "Jagd" auf Ungeimpfte gesprochen und seine Impfskepsis als "persönliches Freiheitsrecht" verteidigt.

Aiwanger will keine "Show-Veranstaltung" aus seiner Impfung machen

Söder hatte ihn für seine Haltung scharf kritisiert und ihm vorgehalten, Regierungsmitglieder müssten Vorbilder sein. Weitere CSU-Politiker hatten Aiwanger außerdem vorgeworfen, im Lager von Querdenkern und Impfgegnern auf Stimmenfang gehen zu wollen.

Nun sagte der Freie Wähler-Chef erneut, dass er kein Impfgegner sei: "Ich habe bereits im Sommer gesagt, dass ich mir die Impfung überlege und dass die Krankheitsverläufe besonders bei gefährdeten Personen mit Corona-Impfung milder sind." Einzelheiten zu seiner Impfung nannte Aiwanger nicht und sagte, er wolle keine Show-Veranstaltung daraus machen. (dpa/afp/ari)

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