- Wie will Angela Merkel Deutschland aus dem Lockdown führen?
- Den Plan dafür erläutert die Kanzlerin im Interview mit dem ZDF.
- Man müsse einen "Infektionszyklus" von je zwei Wochen abwarten, erst dann könne man "den nächsten Schritt ins Auge fassen".
Bundeskanzlerin
Das Interview mit Merkel wurde am Freitagnachmittag auf der Internetseite des ZDF veröffentlicht. Es sollte am Abend in Auszügen in der Sendung "heute journal" ausgestrahlt werden.
Merkel sieht "drei Stränge" bei den noch stark eingeschränkten Bereichen
Merkel sehe "drei Stränge" bei den noch stark eingeschränkten Bereichen, sagte die Kanzlerin: Zum einen höhere Klassen der Schulen, Berufsschulen und Universitäten, zum anderen die privaten Kontakte und als Drittes die Bereiche Kultur, "Gruppensport" sowie Restaurants und Hotels. "Wir müssen politisch entscheiden, welche Öffnungsschritte aus welchem Strang wollen wir jetzt als nächste", sagte Merkel. Dies werde auch bei den nächsten Bund-Länder-Beratungen am 3. März besprochen.
Die Kanzlerin verwies auf die Gefahr der ansteckenderen Corona-Varianten. "Deshalb müssen wir besonders aufmerksam sein", mahnte sie. Es hänge "von uns und klugen Öffnungsschritten ab, ob wir ohne eine groß ausgeprägte dritte Welle durch die Pandemie kommen oder ob wir zu unvorsichtig sind und dann doch wieder vielleicht steigende Fallzahlen haben, was ich vermeiden möchte."
Kanzlerin hält erreichen einer Inzidenz von unter 50 bis 1. März für möglich
"Wir haben eine schwierige Zeit jetzt hinter uns und sind noch mitten in ihr", räumte Merkel ein. "Aber wir haben in den letzten dreieinhalb Wochen die Fallzahlen immerhin halbiert. Das heißt: Wir sind auf einem Ast, der absteigt."
Die Schwelle von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern binnen sieben Tagen könne bald unterschritten werden, "wenn wir uns noch an die Kontaktbeschränkungen halten", sagte die Kanzlerin. "Ich glaube, dass wir die Inzidenz schon am 1. März erreichen können." (afp/mgb)
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