• Österreich öffnet sich nach dem Corona-Lockdown wieder.
  • Ab 19. Mai dürfen fast alle geschlossenen Branchen einen Neustart wagen.
  • Das kündigte Kanzler Sebastian Kurz an.

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In Österreich dürfen ab 19. Mai praktisch alle wegen der Coronakrise heruntergefahrenen Branchen einen Neustart wagen. Das kündigte Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Freitag an. Zentrale Säule des Schritts ist ein umfassendes Schutzkonzept, bei dem Zutrittstest für Gastronomie, Hotellerie, Sport und Kultur im Mittelpunk stehen.

"Diese Öffnungsschritte erfolgen mit strengen Sicherheitskonzepten, aber sie erfolgen", sagte Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Freitag in Wien. Er hoffe darauf, dass weitere Erleichterungen zum Beispiel für die Nachtgastronomie, für Hochzeitsfeiern und für Vereinsfeste ab 1. Juli folgen könnten.

Im Freien sind Veranstaltungen mit bis zu 3.000 Menschen möglich

Er sei angesichts dieser Pläne mit einer wieder steigenden Anzahl Corona-Infektionen zu rechnen, sagte Kurz. Es sei aber davon auszugehen, dass dank der Impfungen die Situation beherrschbar bleibe. "Da liegt schon eine gewisse Vorfreude in der Luft", sagte Vize-Kanzler Werner Kogler. Es sei der Regierung wichtig, eine positive Perspektive zu geben und für Planbarkeit zu sorgen.

Auch die Deutschen, die Urlaub in Österreich machen wollen, können laut Regierung wieder planen. Die Quarantänepflicht gelte nur noch für Hochrisikogebiete. Für Einreisen aus Deutschland reichen ein negativer Test oder der grüne Pass.

Konkret sind Veranstaltungen mit Schutzkonzept von bis zu 3.000 Menschen im Freien ab 19. Mai wieder möglich. Für Innenräume gilt eine Obergrenze von 1.500 Personen. Sperrstunde in der Gastronomie, in der Kultur und beim Sport sei 22 Uhr.

Druck auf Intensivstationen nimmt ab

Österreich hat auch im weltweiten Vergleich ein besonders breites Test-Angebot ausgerollt. Die wöchentlich millionenfachen Tests waren und sind ein Rückgrat der Corona-Strategie.

In der Coronakrise waren die Zahlen der Neuinfektionen zuletzt etwas gefallen. Auch der Druck auf den Intensivstationen nahm ab. Insgesamt liegt die Sieben-Tage-Inzidenz mit rund 180 aber immer noch deutlich über dem deutschen Wert von 164.

Laut Experten ist eine Hauptquelle der Ansteckungen der private Bereich. Gerade die Wirtschaft hatte massiv auf das Öffnen auch der Gastronomie und der Hotellerie gedrängt. Der Handel und viele Dienstleister haben - bis auf mehrwöchige Ausnahmen in drei östlichen Bundesländern - bereits seit Anfang Februar geöffnet.

Virologen warnen vor zu frühem Neustart

"Was wir brauchen, ist ein breiter Aufschwung für alle", sagte der Präsident der Wirtschaftskammer, Harald Mahrer, bereits vor der Sitzung. Virologen haben unterdessen wegen der nach wie vor nicht klaren Tendenz beim Infektionsgeschehen vor einem zu frühen Neustart gewarnt.

Der Komplexitätsforscher Peter Klimek sagte im ORF-Radio: "Es ist unklar, wo wir in welchem Bundesland Mitte Mai stehen. Man kann noch nicht seriös sagen, wie groß die Öffnungsschritte sein können."

Den Experten bereitet auch eine in Tirol aufgetretene Virus-Mutante Sorgen, die mit der britischen Variante verwandt ist. Deshalb wurde auch die Pflicht für Tests bei Ausreisen aus dem Bundesland bis 5. Mai verlängert. (dpa/mgb)

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