• Das Platzen des riesigen Aquariums könnte Folgen für ein anderes geplantes Aquarium in Berlin haben.
  • Politiker von SPD und Linken sehen das Risiko, dass sich der Vorfall wiederholen könnte.
  • Die Suche nach der Ursache läuft derweil.

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Nach dem Platzen des riesigen Aquariums in einem Berliner Hotel mit zwei Leichtverletzten drängt der zuständige Stadtrat von der SPD, Kevin Hönicke, auf eine Überprüfung der Pläne eines geplanten Hotels mit Aquarium in Berlin-Lichtenberg.

Er habe die Projektleitung von Coral World nach dem Vorfall am Freitag kontaktiert, weil er sicherstellen wollte, dass sich so etwas nicht wiederholt: "Die Projektleitung in Berlin und der Inhaber in Israel sind von dem Vorfall am Freitag ebenso erschrocken", berichtete er. "Mir wurde zugesagt, dass wir sprechen können, aber Coral World die Planungen noch mal genau überprüfen werde."

Die Linken-Abgeordnete Hendrikje Klein forderte Coral World im Tagesspiegel auf, ein Sicherheitskonzept vorzulegen: „Sicherheit geht vor falschen Sensationen. Wir dürfen nicht das Risiko eingehen, dass so etwas wie beim Aquadom nochmal passiert.“

Aquarium verdrängt Wohnraum und Grünflächen

Bereits 2020 gab es eine Unterschriftensammlung gegen das neue Projekt. Der Stadtrat scheiterte jedoch dabei, die Pläne zu ändern oder das Projekt zu stoppen. Die Grünen nannten den geplanten Bau den "stadtpolitischen Sündenfall dieser Koalition." Kritisiert wurde, dass das geplante Aquarium nur eine Touristenattraktion sei, die Platz für Wohnraum und Grünflächen verdränge.

Tote Fische und Zerstörung: Riesenaquarium in Berlin geplatzt

16 Meter hoch, gefüllt mit einer Million Liter Wasser, 1500 Fische: Das Großaquarium im Sea Life am Berliner Dom ist eine bekannte Touristenattraktion in Berlin. Am frühen Freitag ist das Aquarium zerborsten. Zur Unglücksursache gibt es erste Erkenntnisse.

Nun hat das geplatzte Aquarium Aquadom die Diskussion um das Projekt neu angeheizt. Obwohl es zwischen dem geplatzten und dem geplanten Aquarium einige Unterschiede gibt. So wurde das geplatzte Becken nicht von Coral World betrieben, sondern von der BGG (Berliner Gesellschaft für Großaquarien). Außerdem sei kein Becken von der riesigen Dimension des Aquadoms mit 16 Metern Höhe und einer Million Litern Wasser vorgesehen, sondern kleinere Becken.

Trotzdem werde alles auf den Prüfstand gestellt, sagte der für Wirtschaft, Arbeit, Soziales und Stadtentwicklung zuständige Stadtrat Hönicke. Das Unternehmen Coral World antwortete auf eine Anfrage der Deutschen Presse-Agentur zunächst nicht.

Am frühen Freitagmorgen war in einem Hotel an der Karl-Liebknecht-Straße das 16 Meter hohe Aquarium Aquadom mit 1.500 Fischen geplatzt. Daraufhin ergossen sich eine Million Liter Wasser aus dem zerstörten Acrylglas-Zylinder unter anderem in das Hotel und auf die Straße. Zwei Menschen, laut Hotel ein Mitarbeiter und ein Gast, wurden leicht verletzt. In dem Gebäudekomplex wurden mindestens sechs weitere Läden beschädigt. Die Suche nach der Ursache läuft.

Nach Angaben des Sprechers des Gebäudeeigentümers Union Investment, Fabian Hellbusch, wurde die Tiefgarage mittlerweile wieder in Betrieb genommen. Die Aufzüge blieben aber vorläufig weiter außer Betrieb, da die Aufzugsschächte teils vollgelaufen waren.

Nach Angaben der Radisson Hotel Group ist noch unklar, wann das Haus wieder öffnet. Der Schaden sei beträchtlich, erklärte ein Sprecher des Unternehmens am Montag. "Das Hotel wird für längere Zeit geschlossen bleiben. Wie lange genau, wird noch gemeinsam mit Experten und dem Eigentümer des Gebäudes ermittelt."

Verwendete Quellen:

  • dpa
  • Tagesspiegel: Wie sicher ist Berlins geplantes Aquarium „Coral World“?
  • Tagesspiegel: Kein Baustopp an der Rummelsburger Bucht trotz Volksinitiative
  • Stern: Diese Unternehmen stehen hinter dem Aquadom in Berlin
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