Seitdem es Geldautomaten gibt, haben Banken kaum mehr Bargeld offen herumliegen. Zudem gibt es meist Tresore mit Zeitschlössern, die sich nicht sofort öffnen lassen. Die früher so häufigen Überfälle sind selten geworden. Ausnahmen gibt es trotzdem.
Zwei Banken sind kurz hintereinander am Dienstagvormittag in Berlin überfallen worden. In beiden Fällen handelte es sich nach Angaben der Polizei um jeweils einen Täter, der anschließend unerkannt flüchtete.
Die Polizei prüft, ob es einen Zusammenhang gibt und beide Überfälle vom gleichen Täter verübt wurden. Menschen wurden bei den Überfällen in der Hauptstraße in Schöneberg und am Kurfürstendamm in Charlottenburg nicht verletzt.
Bei der ersten Tat erbeutete der Räuber Geld. Wie hoch die Summe war, sagte die Polizei nicht. Der erste Alarm ging bei den Beamten gegen 9.25 Uhr aus Schöneberg ein. Um 10.00 Uhr folgte der Alarm vom Ku'damm.
In beiden Fällen traf es Filialen der Commerzbank. Sie liegen etwa drei Kilometer voneinander entfernt. Ein Bankangestellter stand anschließend unter Schock. Die Polizei sperrte die Bereiche um die Banken ab. Die Spurensicherung der Kriminalpolizei war im Einsatz, Zeugen wurden befragt.
Banküberfälle sind zur Seltenheit geworden
Banküberfälle sind inzwischen selten, weil Banken keine großen Bargeld-Summen mehr offen aufbewahren, sondern das Geld über die Automaten auszahlen. Zudem gibt es meist Tresore mit Zeitschlössern, die sich nicht sofort öffnen lassen.
Die Profis unter den Kriminellen haben es eher auf Schließfächer in den Banken abgesehen, wo Gold oder Bargeld lagert. Oder sie überfallen Geldtransporter und Juweliere. Allerdings gab es zuletzt Anfang August einen Überfall auf eine Bank am Berliner Bundesplatz.
Die maskierten Täter rammten mit einem Transporter ein Fenstergitter der Bank in einem Hof und stiegen in die Filiale ein. Sie wurden von einem Wachmann überrascht, auf den sie mehrfach schossen und ihn verletzten.
Danach zündeten die Räuber den Transporter an und flüchteten zu Fuß und ohne Beute zur nahen Stadtautobahn, wo sie einen wartenden Fluchtwagen bestiegen. Die Polizei suchte am folgenden Tag aufwendig die Autobahn nach Spuren ab.
Einige Tage zuvor hatten Räuber versucht, einen Geldboten in einer Bankfiliale am Hermannplatz in Berlin-Neukölln zu überfallen. Die Polizei prüfte, ob es einen Zusammenhang gab und ob Spuren oder Hinweise zu kriminellen Mitgliedern arabischstämmiger Clans führen, die in den vergangenen Jahren mehrfach Überfälle auf Geldtransporte und Kaufhäuser und Einbrüche in Banken verübten. © dpa
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