- Um Menschen vor Kälte zu schützen, hat Berlin begonnen Bewohner des größten Obdachlosencamps der Stadt umzuquartieren.
- Die Menschen sollen nun in einer Traglufthalle unterkommen.
Angesichts des erwarteten Kälteeinbruchs soll Berlins größtes Obdachlosencamp - an der Rummelsburger Bucht - in der Nacht auf Samstag aufgelöst werden. "Wegen des Wetters mit Kälte, Schnee und Feuchtigkeit ist die Lage sehr bedrohlich, wir können nicht mehr gewährleisten, dass Leib und Leben für die Menschen hier gesichert sind", sagte Kevin Hönicke (SPD), stellvertretender Bezirksbürgermeister von Berlin-Lichtenberg, der Deutschen Presse-Agentur am späten Abend an der Rummelsburger Bucht.
In Zusammenarbeit mit dem Senat sei eine Unterkunft für 100 Menschen gefunden worden - eine Traglufthalle, die schon oft für Obdachlose genutzt worden sei.
Temperatursturz bis auf minus acht Grad
Auf der Brache an der Spree-Bucht leben die Menschen in Zelten und anderen Unterkünften. Bei der Obdachlosenzählung in Berlin vor einem Jahr war es der Ort mit den meisten Obdachlosen: 81. Dahinter folgte die Gegend am Bahnhof Zoo mit 71 im Freien lebenden Menschen. Am Donnerstag seien an der Rummelsburger Bucht 40 bis 50 Zelte gezählt worden, sagte Hönicke. Das Areal ist Bauland. Dort sollen Wohnungen und die Touristen-Attraktion "Coral World" entstehen.
Laut Deutschem Wetterdienst sollen die Temperaturen am Wochenende in der Hauptstadt tagsüber auf bis zu minus acht Grad sinken, die Nächte sollen noch kälter werden. Berlin stellt deshalb mehrere zusätzliche Plätze im Warmen für Obdachlose bereit; etwa in Hostels und auf dem Gelände der früheren Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik.
Laut Mitteilung gibt es in den Einrichtungen der Berliner Kältehilfe aktuell 1090 Notübernachtungsplätze. © dpa
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