- Am 13. Verhandlungstag des Prozesses rund um Rapper Bushido und Arafat Abou-Chaker hat der Geschädigte weitere Aussagen gemacht.
- Er habe dem Clanchef demnach 1,8 Millionen Euro geboten, um sich von ihm zu lösen.
Der Rapper
Er habe dem Clanchef zunächst 1,8 Millionen Euro angeboten und sei dann bereit gewesen, die Summe zu steigern. "Meine Schmerzgrenze hätte bei um die 2,4 Millionen Euro liegen können", sagte der 42-jährige Musiker am Montag vor dem Berliner Landgericht. Abou-Chaker aber habe schroff abgelehnt und Zahlungen bis an sein Lebensende gefordert.
Bushido und der 44-jährige Abou-Chaker, Chef einer bekannten arabischstämmigen Großfamilie, waren über Jahre hinweg Partner im Musikgeschäft.
Laut Anklage soll es zu Straftaten zum Nachteil von Bushido gekommen sein, nachdem der Rapper 2017 die geschäftlichen Beziehungen aufgelöst habe. Abou-Chaker habe unberechtigt eine Millionen-Zahlung sowie die Beteiligung an dessen Musikgeschäften für 15 Jahre gefordert.
Bushido wurde bedroht, beschimpft und eingesperrt
Der Rapper sei bedroht, beschimpft, im Januar 2018 in einem Büro eingesperrt und mit Wasserflasche und Stuhl attackiert worden.
Abou-Chaker werden Freiheitsberaubung, Beleidigung, versuchte schwere räuberische Erpressung, gefährliche Körperverletzung und Nötigung vorgeworfen.
Mitangeklagt sind drei seiner Brüder. Die vier Angeklagten haben in dem seit fünf Monaten laufenden Prozess bislang zu den Vorwürfen geschwiegen.
Der von Personenschützern in den Gerichtssaal begleitete Bushido, bürgerlich Anis Ferchichi, ist in dem Verfahren wichtigster Zeuge und auch Nebenkläger. Seit mehr als zwei Jahren bekommen auch seine Frau und Kinder Personenschutz.
Bushido sagte am inzwischen 13. Tag seiner Befragung weiter, Abou-Chaker habe auch Musiker, mit denen er Künstlerexklusivverträge hatte, gegen ihn aufgebracht. Sie hätten ihm Vorwürfe gemacht. Für ihn sei es ein "einstudiertes Schauspiel" unter der Regie des Clanchefs gewesen, so Bushido.
Bushido wollte zahlen, um in Ruhe gelassen zu werden
Nach dem letzten Gespräch mit seinem langjährigen Geschäftspartner unter vier Augen im März 2018 sei er zu einer Anwältin gefahren, die den mit Abou-Chaker vor Jahren vereinbarten Managementvertrag kannte, so der Rapper.
Sie habe erklärt: "Rein rechtlich bekommt er gar nichts." Auch er sei eigentlich davon ausgegangen, dass Abou-Chaker keine Millionen-Zahlung zustanden, erklärte Bushido. "Ich wollte aber einen Betrag X zahlen, damit er mich und meine Familie in Ruhe lässt." Die Verhandlung wird am 20. Januar fortgesetzt. © dpa
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