Die Gefahr eines Vulkanausbruchs auf Island direkt im Stadtgebiet Grindavíks wird aktuell als gering eingeschätzt. Daher hat die isländische Polizei die Warnstufe für den geräumten Ort gesenkt. Ab dem späten Donnerstagvormittag gilt nur noch die Gefahrenstufe statt der Alarmstufe, wie der Zivilschutz mitteilte. Die Erdbeben haben inzwischen abgenommen.

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Allerdings ist das Risiko nicht komplett gebannt: Der Boden hebe sich im Vulkansystem Svartsgeni nördlich der Stadt weiter und es könne flüssiges Gestein in den Magma-Tunnel direkt unter Grindavík fließen, erklärte der Zivilschutz. Ausbruchsgefahr bestehe aber vor allem in einem Gebiet nordöstlich der Stadt. Nicht weit davon entfernt liegt das Geothermiekraftwerk Svartsgeni, das rund 30 000 Menschen mit Heizwärme versorgt.

Unter Grindavík verläuft ein etwa 15 Kilometer langer Magma-Tunnel bis unter den Meeresboden vor der Küste. Die Bewohner mussten den Ort vor knapp zwei Wochen verlassen, den zeitweise täglich Hunderte Erdbeben erschütterten. Die nahe gelegene Blaue Lagune, eine der bekanntesten Touristenattraktionen Islands, war zuvor ebenfalls geschlossen worden.

Da die Erdbebenstärke etwas zurückgegangen war, lässt die Polizei seit vergangener Woche zeitweise Gruppen von Einwohnern kurz nach Grindavík zurück, um Habseligkeiten in Sicherheit zu bringen. Dazu soll es laut Zivilschutz nun mehr Möglichkeiten geben. So sollten am Donnerstag Einwohner ab 11.00 Uhr (Ortszeit) für fünf Stunden in den Ort gelassen werden, sofern sie eine Zutrittserlaubnis erhalten haben. Bei weiteren Gelegenheiten könnte das Fenster um zwei Stunden verlängert werden, die Behörden prüften das aktuell.  © dpa

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