Beim Einsturz einer Eishöhle auf einem Gletscher in Island ist mindestens ein Tourist ums Leben gekommen. Eine weitere Person ist schwer verletzt und per Hubschrauber in ein Krankenhaus in Reykjavik gebracht worden, befinde sich aber in einem stabilen Zustand.
Das teilte die zuständige isländische Polizei auf Facebook mit. Zwei weitere Menschen, die voraussichtlich unter dem Eis eingeschlossen wurden, werden nach dem Unglück auf dem Gletscher Breidamerkurjökull weiter vermisst. Die Suche nach ihnen wurde wegen der schwierigen und gefährlichen Bedingungen vor Ort und der Dunkelheit in der Nacht unterbrochen. Sie sollte am Morgen fortgesetzt worden.
Die Touristen gehörten zu einer 25-köpfigen Touristengruppe, die die Höhle im Gletscher Breidamerkurjökull bei einer Führung besichtigte, als die Höhle plötzlich einstürzte.
Rund 100 Rettungskräfte, darunter spezialisierte Höhlenretter, sowie Hubschrauber waren im Einsatz, wie der Sender RÚV berichtete. Eine Behördensprecherin sagte, die Bedingungen auf dem Gletscher seien sehr schwierig.
Eishöhle auf Island eingestürzt: Vermissten-Suche gestaltet sich schwierig
Ein leitender Polizist, Sveinn Kristján Rúnarsson, sagte RÚV zufolge, die Retter könnten kein schweres Bergungsgerät auf den Gletscher bringen und müssten bei der Suche nach den Vermissten "mehr oder weniger komplett mit der Hand" arbeiten. Es gebe noch keinen Kontakt zu den beiden im Eis eingeschlossenen Personen, sagte er demnach. Die beiden geborgenen Touristen hätten schwere Verletzungen erlitten.
Ein Verletzter sei in ein Krankenhaus in der Hauptstadt Reykjavik geflogen worden, berichtete RÚV. Drei Hubschrauber stünden für weitere Verletzte bereit. Ein Tourist, der wenige Minuten vorher die Höhle besichtigt hatte, aber erst bei der Rückkehr ins Hotel von dem Einsturz hörte, sagte dem Sender, sie sei nur drei bis fünf Meter tief.
Der Breidamerkurjökull im Südosten der Atlantik-Insel ist ein Ausläufer des Gletschers Vatnajökull, der an der Gletscherlagune Jökulsarlon liegt. Der See mit seinen schwimmenden Eisbergen ist eine der größten Touristenattraktionen Islands und war Drehort für bekannte Hollywoodfilme wie "James Bond" und "Tomb Raider" mit Angelina Jolie. In der Region werden zahlreiche Wanderungen durch Eishöhlen angeboten. (dpa/afp/bearbeitet von pak)
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