Starker Regen lässt das Wasser in einer Höhle auf der Schwäbischen Alb ansteigen - zwei Männer werden darin eingeschlossen. Am Tag danach kann nicht nur das Rettungsteam aufatmen.
Auch der zweite Mann, der in einer Höhle in Baden-Württemberg eingeschlossen war, ist gerettet. Das teilten die Einsatzkräfte an der Falkensteiner Höhle auf der Schwäbischen Alb am Montagvormittag mit.
In der Früh war der erste aus seiner misslichen Lage befreit worden. Die Polizei teilte via Twitter mit, er werde von Rettungstauchern betreut, es gehe ihm gut.
Die Rettung des zweiten Mannes folgte am späten Montagvormittag.
Falkensteiner Höhle: Männer wurden von steigendem Wasser eingeschlossen
Steigende Wassermassen hatten den beiden Höhlengängern in Baden-Württemberg am Sonntagabend den Rückweg ins Freie abgeschnitten und einen Großeinsatz von Rettungskräften ausgelöst. Die beiden Männer saßen den Angaben zufolge etwa 650 Meter tief in der Falkensteiner Höhle fest.
Vier Höhlenretter drangen zu ihnen vor und versorgten sie in der sogenannten Reutlinger Halle, einem etwa zehn Meter hohen Hohlraum, mit Wärmedecken und warmem Essen. Etwa 80 Kräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Höhlenrettung waren zum Einsatzort bei Grabenstetten geeilt. Am Montagmorgen waren immer noch zahlreiche Retter vor Ort, darunter 15 Kräfte der Bergwacht.
Heftige Kritik an Höhlen-Guide
Bei den Eingeschlossenen handelte es sich laut Polizei um einen Höhlen-Guide aus der Region sowie einen Kunden. Nähere Angaben zu den Männern lagen zunächst nicht vor.
Wegen des Einstiegs bei steigendem Wasser kritisierte Jens Hornung von der Malteser Höhenrettung den verantwortlichen Höhlenführer: "Da kommt man als Profi nicht drauf", erklärte er.
Auch der Bürgermeister von Grabenstetten, Roland Deh (parteilos), kritisierte die Aktion. "Das war eine Dummheit", sagte er am Montagmorgen. Die Tour sei "ein bissle leichtsinnig und nicht gut durchdacht" gewesen.
Die Falkensteiner Höhle liegt auf der Schwäbischen Alb zwischen Grabenstetten und Bad Urach und ist ein beliebtes Touristenziel. Auf der Tourismus-Website der Stadt Bad Urach heißt es, sie sei eine "aktive Wasserhöhle", aus der der Fluss Elsach ins Freie entspringe. Und: Touren in die Höhle seien nicht ungefährlich. "Bei erwartetem Starkregen und Gewittern sind keine tiefen Touren in die Falkensteiner Höhle möglich. Zu empfehlen ist eine Tour (...) mit einem erfahrenen Höhlen-Guide."
Um die Höhle begehen zu dürfen, bedarf es laut der Polizeiverordnung von Grabenstetten einer Genehmigung. Höhlengänger müssen dafür eine geeignete Versicherung vorweisen. Die Genehmigung ist für ein Jahr gültig. Sie kostet kommerzielle Anbieter 200 Euro und Privatleute 20 Euro. (mgb/ank/dpa)
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