Nach dem verheerenden Flugzeugunglück in Washington D.C. Ende Januar kursierten in den USA zahlreiche Gerüchte und Falschmeldungen rund um den Zusammenstoß einer Passagiermaschine mit einem Hubschrauber. Nun meldet sich eine totgesagte Pilotin zu Wort.

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Jo Ellis ist Soldatin und arbeitet als Pilotin für das US-Militär – und Jo Ellis ist eine transgeschlechtliche Frau. Nach dem Unglück in Washington D.C., als bei der Kollision einer Passagiermaschine und eines Militärhubschraubers 67 Menschen ums Leben kamen, wurde Ellis schnell als vermeintliche Pilotin des Helikopters ausgemacht.

Die Meldung über Jo Ellis verbreitete sich in den USA über Soziale Medien rasant. Doch wenig später meldete sich die fälschlicherweise totgesagte Jo Ellis selbst zu Wort und erklärte in einem Facebook-Video: "Ich bin Jo Ellis, ich bin eine Black-Hawk-Pilotin in der Nationalgarde von Virginia. So wie ich das verstehe, haben mich einige Menschen mit dem Crash in Washington in Verbindung gebracht. Und das ist falsch."

Vor allem gegenüber den Angehörigen der Opfer sei die Verbreitung dieser Fake News beleidigend, stellt Ellis weiter klar: "Das verdienen sie nicht, das verdiene ich nicht. Und ich hoffe, ihr wisst jetzt alle, dass ich lebe. Und das sollte genügen, um mit den Gerüchten aufzuhören."

Trump mit transfeindlichen Aussagen nach Unglück in Washington

Direkt nach dem Unglück hatte auch Donald Trump mit transfeindlichen Bemerkungen die Gerüchte befeuert, denn der US-Präsident nutzte das Unglück für politische Zwecke, indem er die Politik seiner demokratischen Amtsvorgänger Barack Obama und Joe Biden für den Absturz verantwortlich machte.

Bei einer Pressekonferenz vertrat der Rechtspopulist die Ansicht, von seinen Amtsvorgängern vorangetriebene Diversitäts- und Inklusionsprogramme hätten die Qualitätsansprüche an das Lotsen-Personal und damit die Sicherheitsstandards gesenkt.

Trump griff zudem den früheren Verkehrsminister Pete Buttigieg frontal an und warf diesem vor, er habe "es direkt vermasselt mit seiner Diversität". Der offen homosexuelle Buttigieg nannte die Anschuldigungen "widerwärtig". "Während Familien trauern, sollte Trump führen, nicht lügen", schrieb er im Onlinedienst X.

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Die Ursache für den Zusammenprall einer Passagiermaschine und eines Militärhubschraubers ist noch unklar. US-Präsident Trump gab am Donnerstag seiner Vorgängerregierung eine Mitschuld, ohne Beweise zu nennen.

Ellis überrascht der Hass nicht: "Das ist meine Realität"

Nun meldet sich Jo Ellis mit weiteren Details über die Gerüchte und Anschuldigungen zu Wort. Gegenüber CNN berichtet sie: "Ich war nicht überrascht von dem Hass. Das ist meine Realität und jetzt, da ich sichtbarer bin, kommt auch mehr Hass. Die falschen Behauptungen bringen mich und meine Familie in Gefahr."

Was Ellis aber sehr wohl überrascht hat, war die "Liebe und Unterstützung", die sie mittels Nachrichten von Fremden aus der ganzen Welt erhalten habe. Und so schließt Ellis das CNN-Interview und damit hoffentlich auch die Gerüchte um ihre Person mit einer hoffnungsvollen Aussage ab: "Ich glaube, dass Liebe heller scheint als Hass."

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