Nach dem Militärputsch im Niger will Frankreich seine Bürgerinnen und Bürger bald aus dem westafrikanischen Land evakuieren. Dafür liefen Vorbereitungsarbeiten, hieß es am Dienstagmorgen aus dem französischen Außenministerium. Etwa 500 bis 600 französische Staatsbürger seien in dem Land.

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Am Wochenende hatte es in der nigrischen Hauptstadt Niamey Pro-Putsch-Proteste gegeben. Berichten zufolge versammelten sich Demonstranten auch vor der französischen Botschaft. Einige sollen die Botschaftsplakette abgerissen, mit Füßen getreten und durch nigrische und russische Flaggen ersetzt haben. Paris hatte die Gewalt verurteilt.

Am Mittwoch vergangener Woche hatten Offiziere von General Omar Tchianis Eliteeinheit den demokratisch gewählten Präsidenten Mohamed Bazoum festgesetzt und für entmachtet erklärt. Tchiani ernannte sich am Freitag selbst zum neuen Machthaber. Kurz nach Tchianis Machtübernahme als De-Facto-Präsident setzten die Putschisten die Verfassung des westafrikanischen Landes außer Kraft und lösten alle verfassungsmäßigen Institutionen auf.

Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich hat im Niger sowie im benachbarten Tschad etwa 2500 Soldaten stationiert. Niger war zuletzt einer ihrer letzten lokalen Partner im Anti-Terror-Kampf in der Sahelzone. Das Land ist für Frankreich auch wegen seines Uranvorkommens von Interesse.  © dpa

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