Die Bundeswehr wirbt im Zuge der Spielemesse Gamescom um neue Rekruten. Daran stören sich zahlreiche Menschen im Internet. Hauptkritikpunkt sind dabei zwei Plakate, die nach Ansicht der Kritiker den Krieg mit einem Videospiel gleichsetzen.
Die Bundeswehr hat für eine ihrer Werbemaßnahmen scharfe Kritik geerntet. Im Rahmen der Spielemesse "Gamescom" wirbt das deutsche Militär aktuell um neue Rekruten.
Zu diesem Zweck verwendet die Bundeswehr Plakate, auf denen die Sätze "Multiplayer at ist best!" und "Mehr Open World geht nicht!" zu lesen sind.
Weiter unten auf den Postern steht zusätzlich "Echte Kameradschaft statt Singleplayer-Modus?" und "An deine Grenzen gehen statt in deinem Level festhängen?". Die Sprüche sind bewusst auf die Gaming-Szene ausgelegt.
Auf dem Kurznachrichtendienst Twitter werfen deshalb Nutzer der Truppe vor, Kriegsszenarien mit Computerspielen gleichzusetzen.
Auch an dem Umstand, dass die Bundeswehr überhaupt auf einer Messe für Videospiele werben darf, stören sich zahlreiche Personen. Dabei ist das Engagement der Bundeswehr auf der Gamescom nichts Neues. Bereits seit mehreren Jahren ist die Truppe auf der Messe mit einem Stand vertreten.
Gegenüber dem Online-Portal "Bento" sagte ein Pressesprecher der Bundeswehr in Köln, dass man mit der Kampagne "ein ernstes Thema" auf der Videospielmesse ansprechen wolle.
"Die Kernfrage, die wir dabei stellen ist: 'Krieg spielen oder für den Frieden kämpfen?'. Mit der Plakatierung wollen wir junge Erwachsene im Umfeld der Gamescom zum Nachdenken bringen, wofür sie ihre Zeit bzw. Zukunft einsetzen", so der Bundeswehrvertreter.
Nachwuchsmangel als Grundproblem
Seit der Abschaffung der Wehrpflicht kämpft die Bundeswehr mit Nachwuchsproblemen. Deshalb bemüht sich das Militär seit Jahren verstärkt darum, neue Rekruten anzuwerben.
In der Vergangenheit wurde immer wieder Kritik an den dabei eingesetzten Methoden laut.
So auch erst kürzlich im Zuge der "re:publica". Die Veranstalter hatten der Truppe, wie auch im vergangenen Jahr, einen Rekrutierungsstand auf der Digitalkonferenz verweigert.
Daraufhin hatten Bundeswehrangehörige kurzerhand vor dem Veranstaltungsgelände einen Informationsstand aufgebaut und für den Dienst beim Militär geworben.
Verwendete Quellen:
- Süddeutsche Zeitung: Bundeswehr provoziert mit verharmlosenden Werbeplakaten.
- Bento: Die Bundeswehr macht Werbung auf der Gamescom und wird heftig kritisiert.
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