Identitätsdiebstahl im Netz kann teure Folgen haben. Eine Umfrage hat nun ergeben, dass mehr als jeder zehnte Erwachsene in Deutschland davon betroffen ist. Cyberkriminelle nutzen dabei perfide Methoden.

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Mehr als jeder zehnte Erwachsene in Deutschland (elf Prozent) ist bereits Opfer von Identitätsdiebstahl im Netz geworden. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Initiative Sicher Handeln (ISH) hervor, die am Mittwoch in Berlin veröffentlicht wurde.

Fast jeder fünfte Befragte (19 Prozent), der selbst bisher verschont geblieben ist, kennt aber einen oder gar mehrere Menschen, die Opfer wurden. Fünf Prozent haben beides erlebt, sind also selbst Opfer geworden und kennen weitere Opfer.

In der Online-Umfrage von YouGov wurden Anfang März 2058 Personen befragt. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.

Cyberkriminelle nutzen angespannten Wohnungsmarkt

Identitätsdiebstahl sei eine besonders perfide Betrugsmasche, erklärte die Initiative. Kriminelle nutzten dabei Daten wie den Namen, das Geburtsdatum, die Anschrift oder Kreditkarten- oder Kontonummern ihrer Opfer, um sich mithilfe dieser Daten Nutzerkonten bei Online-Diensten anzulegen und auf fremde Kosten einzukaufen oder Verträge abzuschließen.

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Aktuell nutzen viele Cyberkriminelle den angespannten Wohnungsmarkt aus. So werden etwa Wohnungssuchende mit einer gefälschten Anzeige dazu verleitet, ein Post-Identverfahren für eine Bewerbung für eine angebliche Wohnungsbesichtigung zu absolvieren. Oft merken die Betroffenen dabei nicht, dass sie mit den Angaben den Betrügern lediglich dabei helfen, in ihrem Namen ein Bankkonto zu eröffnen, das für kriminelle Zwecke verwendet werden soll, etwa für Geldwäsche.

Junge Generation besonders sorglos

"Obwohl die Gefahr steigt, nehmen viele das Thema offensichtlich noch immer auf die leichte Schulter", sagte eine Sprecherin der Initiative. Insbesondere die junge Generation agiere besonders sorglos. In der Umfrage sagte jeder dritte 18- bis 24-Jährige, für mehrere Nutzerkonten im Netz dasselbe Passwort zu verwenden. Im Schnitt handelt gerade einmal jeder Fünfte so.

16 Prozent der jungen Erwachsenen räumten ein, bereits eine Kopie ihres Personalausweises über das Internet mit einer fremden Person geteilt zu haben. Innerhalb der gesamten Stichprobe trifft das nur auf elf Prozent der Befragten zu.

Auch bei den Sicherheitsmaßnahmen handeln die älteren Befragten deutlich gewissenhafter als die jüngste Generation. 70 Prozent der Über-55-Jährigen sagen, dass sie regelmäßig ihre Kontoauszüge prüfen. Bei den 18- bis 24-Jährigen sind das lediglich 39 Prozent.

Sicher Handeln ist eine gemeinsame Initiative der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK), der Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention (DFK), Deutschland sicher im Netz e. V. (DsiN), RISK IDENT und Kleinanzeigen (ehemals eBay Kleinanzeigen), die 2023 ins Leben gerufen wurde. (dpa/nib)

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