Der israelische Schauspieler und Golden-Globe-Gewinner Chaim Topol ist im Alter von 87 Jahren gestorben. Israels Präsident Isaac Herzog nannte Topol am Donnerstag "einen Riesen der israelischen Kultur", den "wir sehr vermissen werden". Der Schauspieler wurde vor allem durch seine Rolle in der Verfilmung des Musicals "Anatevka" bekannt.

Mehr Panorama-News

Topol wurde 1935 in Tel Aviv geboren und wuchs dort auf. Später wurde er als Sänger und Schauspieler Mitglied in einer militärischen Unterhaltungstruppe. Nach seinem Wehrdienst zog er zusammen mit seiner Frau in einen Kibbuz und arbeitete als Mechaniker, spielte aber weiter in einer von ihm selbst gegründeten Theatergruppe.

In Israel wurde er 1964 durch seine Darstellung von Sallah Shabati im gleichnamigen Film bekannt. Für die Rolle bekam er einen Golden Globe als vielversprechendster Newcomer. 1966 hatte er einen Auftritt an der Seite von Kirk Douglas, John Wayne und Senta Berger im Hollywood-Streifen "Der Schatten des Giganten".

Ein Jahr später schlüpfte er für eine Bühnenversion von "Anatevka" in London in die Rolle des Milchmanns Tevye, den er zuvor bereits einige Jahre lang an einem israelischen Theater verkörpert hatte. Für den gleichnamigen Film aus dem Jahr 1971 erhielt er seinen zweiten Golden Globe. Topol blieb dem Schauspiel treu und trat beispielsweise im James-Bond-Film "In Tödlicher Mission" auf. Zudem nahm er als Sänger eine Reihe von Musikalben auf.

Topol erhielt 2015 den Israel-Preis für sein Lebenswerk aus den Händen von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Dieser zeigte sich am Donnerstag "tieftraurig" über den Tod eines der "größten Künstler" des Landes. Der Schauspieler habe "internationale Anerkennung erworben", die nur wenigen zuteil werde, hieß es in einer Erklärung.

Vor einigen Jahren war bei Topol Alzheimer diagnostiziert worden, wie sein Sohn Omer 2022 in einem Interview mit der Zeitung "Yediot Aharonot" erzählte.


  © AFP

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.