Walter Knoblauch ging in die deutsche Lotto-Geschichte ein. 1956 verprasste er als "Lottokönig" seine gesamte Gewinnsumme. Wenige Jahre später wurde ihm sogar ein Film gewidmet.
Er gehört zu den Lotto-Gewinnern, die ihr Geld in nur wenigen Monaten verprassten: Walter Knoblauch gilt als erster Lotto-Jackpot-Gewinner in Deutschland. Im Dezember 1956 gewann er stolze 500.000 Mark (rund 256.000 Euro). Knoblauch stammte aus der niedersächsischen Stadt Wittmund in Ostfriesland. Wie die "Nordwest-Zeitung" (NWZ) berichtet, investierte er einen großen Teil des Geldes zunächst in eine pompöse Hochzeit mit seiner Frau, die er 1957 heiratete.
Seiner Ehefrau erfüllte er zudem einen großen Wunsch und kaufte ein Hotel samt Gasthaus in Jever. Doch nach etwas zu rauschenden Festen, die dort abgehalten wurden, wurde den beiden die Konzession entzogen. Die Schließung des Gasthofes wurde mit dem Schild an der Tür "Wegen Reichtum geschlossen" besiegelt.
Zweiter Lottogewinn für Walter Knoblauch
Knoblauch ließ sich nicht aufhalten und verprasste sein Geld. Zu seinem persönlichen Vergnügen besuchte er laut "Nordwest-Zeitung" des Öfteren das Lokal "Vareler Krug" in Varel nahe Wittmund oder auch die Hamburger Reeperbahn. Zum "Lottokönig" wurde er vor allem durch seinen zweiten Lottogewinn. Diesmal erspielte sich Knoblauch laut SZ 300.000 Mark (rund 153.000 Euro). Doch auch dieses Geld investierte der Mann nicht unbedingt klug, sodass er völlig verarmte und am Ende wieder als Bürstenhändler arbeiten musste.
Am 12. März 1995 starb der "Lottokönig", der vor seinem Tod in Obdachlosenheimen unterkommen musste. Wie NWZ berichtet, saß er zuletzt nach einem Unfall und einem Schlaganfall im Rollstuhl.
Als er noch lebte, konnte Knoblauch noch ein besonderes Ereignis miterleben: Seine Geschichte wurde verfilmt. Wie der "Spiegel" berichtet, wurde der "Lottokönig" 1968 in der Filmkomödie von Hans Hutter "Wegen Reichtum geschlossen" von Arnim Dahl verkörpert. Ingrid Buck-Setter spielte seine Ehefrau Elisabeth. Seine Lebensgeschichte soll Knoblauch für nur 3.100 Mark an den Filmproduzenten Wolf Citron verkauft haben. © 1&1 Mail & Media/spot on news
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