In einem Lübecker Linienbus hat sich eine Gewalttat ereignet. Neun Menschen wurden verletzt. Laut Polizei gibt es keine Toten. Der Täter ist bereits gefasst. Er ist Deutscher. Über sein Motiv ist noch nichts bekannt.

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Bei einer Gewalttat in einem Linienbus im Lübecker Stadtteil Kücknitz sind neun Menschen verletzt worden. Der Bus soll laut "Lübecker Nachrichten" auf dem Weg Richtung Travemünde gewesen sein.

Bei der Attacke wurde nach Angaben von Schleswig-Holsteins Innenminister Hans-Joachim Grote (CDU) ein Mensch schwer verletzt. Sechs Personen hätten Messerstiche erlitten, drei seien auf andere Weise verletzt worden. Der Busfahrer habe einen Faustschlag abbekommen, sagte Grote am Freitagabend. Die Hintergründe der Tat waren aber zunächst vollkommen unklar.

So soll sich die Tat abgespielt haben

Einem Augenzeugen zufolge ist der Bus voll besetzt gewesen, als plötzlich ein Passagier einen Rucksack fallen ließ. Der Mann soll danach eine Stichwaffe gezogen und Menschen angegriffen haben.

Gewalttat in Linienbus in Lübeck
In diesem Bus kam es zu dem Angriff. ©  -/TNN/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Der Fahrer habe den Bus sofort gestoppt und geistesgegenwärtig die Türen geöffnet. So hätten die Passagiere flüchten können.

Die Polizei teilte mit, dass der Täter mit einem Stichwerkzeug auf die Passagiere losgegangen sei. "Wir wissen nicht genau, ob es tatsächlich ein Messer war", sagte ein Polizeisprecher. Zuvor war in Medien von einer Messerattacke die Rede gewesen.

Genauere Angaben zu den Geschehnissen in dem Bus wollte die Polizei nicht machen. "Das ist noch nicht gesichert, wie der Vorfall sich tatsächlich abgespielt hat", sagte der Polizeisprecher.

Gewalttat in Linienbus in Lübeck
Rettungskräfte versorgen die Verletzten. © -/TNN/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Tatverdächtiger festgenommen

Der Tatverdächtige sei in Polizeigewahrsam. "Er wird im Laufe des Tages noch polizeilich vernommen."

Nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft handelt es sich um einen 34-jährigen deutschen Staatsangehörigen. Das teilte die Lübecker Oberstaatsanwältin Ulla Hingst. Es sei aber möglich, dass er in einem anderen Land geboren sei, fügte sie hinzu.

Die "Lübecker Nachrichten" hatten berichtet, dass der Täter einen qualmenden Rucksack am Tatort zurückgelassen habe. Dieser habe aber unmittelbar gelöscht werden können.

Innenminister beruhigt wegen Travemünder Woche

Schleswig-Holsteins Innenminister Hans-Joachim Grote (CDU) sagte nach dem Zwischenfall seine Teilnahme an der Eröffnung der Travemünder Woche am Freitagabend ab.

Stattdessen ist er - ebenso wie Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau (SPD) - zum Tatort gefahren.

Mit Blick auf die am Freitagabend startende Travemünder Woche sagte Grote, die Hintergründe der Tat müssten geklärt werden. Die Sicherheitsmaßnahmen für die Segelveranstaltung seien nach derzeitigem Stand aber ausreichend. (cai/mcf/dpa)

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