Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD), Aiman Mazyek, hat dazu aufgefordert, sich an den landesweiten Kundgebungen gegen Rechtsextremismus zu beteiligen.

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"Wir rufen die Muslime dazu auf, an diesen Kundgebungen und Demonstrationen teilzunehmen und ihre Stimme als Betroffene und Bürger dieses Landes zu erheben", hieß es in einer am Freitag verbreiteten Erklärung Mazyeks.

"Wir sind Teil dieses Landes und wir sind bereit, aktiv und vehement für unserer Demokratie einzustehen", erklärte Mazyek weiter. Er hob dabei die dringende Notwendigkeit hervor, die Demokratie in Deutschland zu schützen und zu erhalten.

Der Rechtsextremismus stelle nicht nur eine ernsthafte Gefahr für die Demokratie dar, zudem bediene er sich des anti-muslimischen Rassismus als eines seiner zentralen Instrumente, warnte der Zentralrat.

Der Hass gegen Muslime diene "als Treibsand und Triebfeder für den bisher immer noch unterschätzten Rechtsextremismus in unserem Land", erklärte Mazyek. "Muslime, insbesondere jene mit sichtbaren religiösen Merkmalen oder solche, die als Muslime identifiziert werden, sind diesem Hass und Anfeindungen im Alltag ausgesetzt."

Dies sei "inakzeptabel und erfordert eine entschlossene und vereinte Antwort". Ziel müsse vielmehr sein, "unsere Gesellschaft vielfältiger und toleranter zu gestalten und den Extremismus in all seinen Formen zu bekämpfen".

Hintergrund des Vorstoßes und der Demonstrationen ist das vergangene Woche durch Recherchen des Netzwerks Correctiv bekannt gewordene Geheimtreffen von Rechtsextremen in Potsdam.

Dort war über Pläne für eine massenhafte Abschiebung von Menschen mit Migrationshintergrund aus Deutschland beraten worden sowie von weiteren Deutschen, die sich beispielsweise für Geflüchtete einsetzen. Teilnehmende waren demnach unter anderem Mitglieder der AfD sowie auch zwei Mitglieder der CDU.  © AFP

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