Die russische Menschenrechtsaktivistin Irina Scherbakowa hat beim Katholikentag in Erfurt die Bedeutung von glaubwürdigen Institutionen betont.
Überall seien populistische Kräfte wahrzunehmen, die Institutionen gefährdeten, sagte die Friedensnobelpreisträgerin am Donnerstag. Wie gefährlich es sei, wenn der Glaube an Institutionen verloren gehe oder diese zu Attrappen gemacht würden, zeige die Situation in Russland. "Das ist die größte Gefahr momentan: Wenn auch die Menschen ihren Glauben an die Institutionen verlieren", so Scherbakowa.
Sie kritisierte den russischen Staatspräsidenten
Die Germanistin Scherbakowa ist Gründungsmitglied der russischen Menschenrechtsorganisation Memorial, die 2022 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde. 2021 war Memorial auf Anweisung der russischen Behörden im Heimatland der Historikerin bereits aufgelöst worden, weil die Organisation gegen Gesetze verstoßen haben soll. Memorial setzte sich für politisch Verfolgte und Gefangene ein und klärte über Verbrechen der kommunistischen Gewaltherrschaft auf. Scherbakowa lebt seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine in Deutschland. © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.