Der palästinensische Zivilschutz im Gazastreifen hat Israel beschuldigt, einen weiteren tödlichen Angriff auf ein Flüchtlingslager nahe der Stadt Rafah geflogen zu haben.

Mehr Panorama-News

Der Zivilschutzbeamte Mohammed al-Mughajjir sagte am Dienstag, bei dem Angriff auf "Zelte von Vertriebenen westlich von Rafah" seien mindestens 21 Menschen getötet worden. Die islamistische Palästinenserorganisation Hamas erklärte, bei einem israelischen Angriff in dem Gebiet habe es "dutzende Märtyrer und Verletzte" gegeben.

Die israelische Armee erklärte auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP, sie benötige zunächst den genauen Ort des nach palästinensischen Angaben erfolgten Angriffs.

In der Nacht zum Montag war ein vom UN-Palästinenserhilfswerk (UNRWA) betriebenes Flüchtlingslager in der Nähe von Rafah von einem israelischen Luftangriff getroffen worden. Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums wurden dabei 45 Menschen getötet und mehr als 240 weitere verletzt.

Infolge des Beschusses war in dem Lager ein Feuer ausgebrochen, der palästinensische Zivilschutz berichtete von "verkohlten und zerstückelten Leichen". International hatte der Vorfall Entsetzen ausgelöst. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sprach von einem "tragischen Missgeschick" und kündigte Untersuchungen an.

Die israelische Armee hatte erklärt, bei dem Angriff "einen Hamas-Komplex in Rafah getroffen" und zwei ranghohe Vertreter der radikalislamischen Palästinenserorganisation getötet zu haben.

Israel verortet in der Stadt Rafah an der Grenze zu Ägypten die letzten verbleibenden Hamas-Bataillone im Gazastreifen und bombardiert trotz internationaler Kritik seit Wochen Ziele in der Stadt. Am Dienstag waren israelische Panzer nach Angaben von Augenzeugen ins Zentrum von Rafah vorgerückt.  © AFP

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.