• Nach dem tragischen Ende eines Polizeieinsatzes in Los Angeles herrscht Entsetzen in den USA.
  • Polizisten hatten am Tag vor Heiligabend versehentlich ein 14-jähriges Mädchen erschossen.
  • Die Eltern der verstorbenen Valentina fordern nun Aufklärung und hohe Strafen für die beteiligten Beamten.

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Die Eltern eines 14-jährigen Mädchens, das bei einem Polizeieinsatz in den USA versehentlich erschossen wurde, fordern Aufklärung in dem Fall. Am Mittwoch traten die aus Chile stammenden und von einem Bürgerrechtsanwalt vertretenen Eltern in Los Angeles vor die Presse. Unter Tränen forderte die Mutter Gerechtigkeit für ihre Tochter Valentina, die in der Umkleidekabine eines Kaufhauses von einer Kugel getroffen worden und in ihren Armen gestorben sei.

Valentinas Vater fordert Gefängnisstrafen für die beteiligten Beamten. "Das Einzige, was ich will, ist Gerechtigkeit für meine Tochter", sagte Juan Pablo Orellana am Dienstag zu Reportern. "Ich werde bis zum letzten Tag nicht ruhen, bis all diese Verbrecher im Gefängnis sind".

Kugel tötete Teenager in Umkleidekabine

Der Vorfall ereignete sich am Donnerstag vergangener Woche, als Polizisten zu dem Kaufhaus gerufen wurden, in dem ein Mann Kunden angegriffen hatte. Das Video einer Überwachungskamera zeigt, wie der Täter mit einem schweren Fahrradschloss auf eine Frau einschlägt. Das Opfer lag blutend auf dem Boden, als herbeieilende Beamte das Feuer auf den Tatverdächtigen eröffneten. Der 24-Jährige wurde tödlich verletzt. Eine Kugel schlug dabei in die Umkleidekabine ein, in der sich Mutter und Tochter befanden.

"Wir waren beide in einer Umkleidekabine, um Kleidung für Weihnachten zu kaufen. Wir hörten Schreie, setzten uns hin und nahmen uns in den Arm, um zu beten, als etwas Valentina traf", berichtete die Mutter Soledad Peralta. "Sie starb in meinen Armen. Ich konnte nichts tun", schluchzte sie.

Immer wieder Tote durch Polizeischüsse

"Dieser chaotische Vorfall, der zum Tod eines unschuldigen Kindes führte, ist für alle Beteiligten tragisch und verheerend", räumte Polizeichef Michel Moore ein. Er kündigte eine gründliche Untersuchung an. Fraglich ist etwa, ob die Situation in dem Kaufhaus wirklich den Einsatz von Schusswaffen rechtfertigte.

Der Vorfall ist der jüngste in einer ganzen Reihe von tödlichen Schusswaffeneinsätzen durch US-Polizisten. Es gibt keine landesweite Statistik zu solchen Fällen. Einer Berechnung der "Washington Post" zufolge starben im vergangenen Jahr mehr als 900 Menschen in den USA durch Polizeischüsse.(dpa/afp/ska)  © dpa

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