Es ist gängige Praxis von Radiosendern, ihre Hörer im Auto vor Blitzern zu warnen. Doch der Berliner Sender radioeins macht damit jetzt Schluss. Nach Ansicht des Funkhauses sind Blitzerwarnungen "nicht mehr zeitgemäß".

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Blitzerwarnungen gehören zum Radioprogramm wie die Nachrichten und dürften schon so manchem Autofahrer ein Bußgeld wegen überhöhter Geschwindigkeit erspart haben.

Doch zumindest die Hörer des Berliner Radiosenders radioeins müssen in Zukunft ohne den Service auskommen. Das kündigte der Sender am Montag über den Kurznachrichtendienst Twitter an.

In einem weiteren Post unterstrich radioeins-Programmchef Robert Skuppin das Aus für die Blitzerwarnungen mit einer humoristischen Note.

In Anlehnung an die legendäre Pressekonferenz von Günter Schabowski vor der Öffnung der Berliner Mauer antwortete er auf die Frage nach dem Zeitpunkt der Programmumstellung: "Nach meiner Erkenntnis, sofort, unverzüglich."

"Düstere" Unfallstatistik

Als Grund für den Schritt des Senders gab Jan Vesper, Nachrichtenchef von radioeins an, dass man Blitzermeldungen schlicht nicht mehr für zeitgemäß halte.

"Das hat auch ganz objektive Gründe", so Vesper. "Die Verkehrsunfallstatistik für Berlin und Brandenburg ist sehr düster. Die Zahlen sind im vergangenen Jahr wieder gestiegen und eine der Hauptunfallursachen ist nun mal Raserei."

Mit den bisherigen Blitzerwarnungen habe eigentlich der Eindruck von flächendeckender Kontrolle erweckt werden sollen. Den Fahrern sollte so klargemacht werden, dass es sich nicht lohne, "das Gaspedal durchzutreten". Das sei auch ein "verkehrspädagogischer Ansatz" gewesen. Nun solle der Verkehrsservice nach Hörerwünschen neu gestaltet werden. (thp/dpa)

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