In mehreren deutschen Städten sind am Dienstagmorgen Rathäuser evakuiert worden. Betroffen waren nach ersten Erkenntnissen Augsburg, Kaiserslautern, Chemnitz, Göttingen, Neunkirchen und Rendsburg.
In mehreren deutschen Städten sind am Dienstagmorgen Rathäuser evakuiert worden. Betroffen sind derzeit Augsburg, Göttingen, Kaiserslautern, Chemnitz, Neunkirchen im Saarland und Rendsburg in Schleswig-Holstein.
Nach Angaben der Polizei gingen diverse Drohungen bundesweit bei vielen Städten ein. Ob diese aber zusammenhingen, war zunächst unklar.
Auch zu den Hintergründen war vorerst nichts bekannt. Das Bundeskriminalamt habe noch keine zentralen Ermittlungen dazu übernommen, sagte eine Sprecherin. Es gebe zwar einen Informationsaustausch, zuständig seien aber die Behörden vor Ort.
Großeinsatz der Polizei in Augsburg
In Augsburg gab es nach einer Gewaltandrohung einen Großeinsatz der Polizei, das Rathaus wurde evakuiert, Straßenbahnlinien, die über den Rathausplatz fahren, wurden gestoppt.
In Göttingen erklärten die Ermittler kurz nach 9:00 Uhr: "Es befinden sich aktuell keine Personen mehr im Gebäude." Eine Sprecherin fügte hinzu: "Alles ist abgesperrt, der Plan ist, das Gebäude mit Sprengstoffspürhunden zu durchsuchen." Nach ihren Worten ging eine anonyme Bombendrohung ein. Die Straßen um das Rathaus wurden gesperrt, der öffentliche Personennahverkehr wurde weitläufig umgeleitet.
Drohmail in Kaiserslautern eingegangen
In Kaiserslautern sei eine Drohmail eingegangen, sagte ein Polizeisprecher. Die Einsatzkräfte seien auch mit Sprengstoff-Spürhunden vor Ort. Der Bereich rund um das Rathaus sei weiträumig abgesperrt worden. Es gebe aber derzeit keine konkrete Bedrohungslage, erklärte der Sprecher. Die Maßnahmen würden vorsorglich durchgeführt.
Auch im saarländischen Neunkirchen lief am Morgen ein Polizeieinsatz nach einer Bombendrohung. "Das Rathaus bleibt vorübergehend geschlossen", sagte eine Sprecherin der Polizei in Saarbrücken. Auch hier sei zuvor eine Drohmail eingegangen.
In Göttingen berichtet die Polizei von einer anonymen Mail, in der von einer deponierten Bombe die Rede war. Der Behörden prüften die Lage. Spezialisten seien vor Ort.
Unbekannte senden seit Monaten Drohschreiben
Bislang Unbekannte senden seit längerer Zeit Drohschreiben an verschiedenste Institutionen in Deutschland, darunter auch Finanzämter, Rathäuser, Anwaltskanzleien oder Verlage. Sie drohen mit Bomben oder - wie im Falle der Bundestagsabgeordneten Martina Renner (Linke) - damit, "Bürger auf offener Straße zu exekutieren". Schon mehrfach wurden Gebäude daraufhin evakuiert, Sprengkörper wurden aber bislang nicht gefunden.
Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt inzwischen in mehr als 100 Fällen. (jwo/mcf/mgb/dpa) © dpa
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