Rheinland-Pfalz will als erstes Bundesland sogenannte Monocams einführen, mit denen die verbotene Handynutzung am Steuer entdeckt werden kann. Ein Pilotprojekt in den Bereichen der Polizeipräsidien Mainz und Trier sei erfolgreich verlaufen, teilte Landesinnenminister Michael Ebling (SPD) am Montag in Mainz mit. Insgesamt seien dabei 1268 Verstöße entdeckt worden - die Autofahrer müssen jeweils 100 Euro zahlen und bekommen einen Punkt in Flensburg.
Monocams werden den Angaben zufolge bereits von der Polizei in den Niederlanden eingesetzt. Ähnlich wie bei der Geschwindigkeits- oder Abstandsüberwachung beobachtet das System den Verkehrsfluss. Eine angeschlossene Software achtet mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz auf Mobiltelefone im Bereich des Fahrers und eine entsprechende Handhaltung. Fällt dem System beides auf, macht eine Kamera ein Foto, Polizisten werten dies danach aus.
"Allein im Jahr 2022 gab es in Rheinland-Pfalz 1041 Unfälle, die auf Ablenkung zurückzuführen waren", erklärte Ebling. Das Pilotprojekt habe eine präventive Wirkung gezeigt, deshalb wolle Rheinland-Pfalz nun als erstes Bundesland Monocams einführen.
"Wir haben herausgefunden, dass durch unseren neuen Ansatz die Anzahl der Ablenkungsverstöße in den Testphasen in Trier und Mainz mindestens halbiert wurde", erklärte Ebling. Als nächstes solle nun eine Rechtsgrundlage für den dauerhaften Einsatz erarbeitet werden. © AFP
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