Bereits in der Steinzeit wurde gesammelt, was das Zeug hielt. Diente die Sammelwut damals noch dem Überleben und Selbstschutz, stehen heute mehr Spaß, Abenteuer und fette Renditen im Vordergrund. Actionfiguren, Cartoons oder Sammelkarten liegen besonders im Trend und können, wenn man zuschlägt, schon mal ziemlich ins Geld gehen. US-Rapper "Logic" etwa ersteigerte kürzlich eine rare Pokémon-Karte für über 200.000 Dollar. Man gönnt sich ja sonst nichts …

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Es ist schon bemerkenswert, was Menschen so sammeln. Autos, Bücher, Whisky-Flaschen, Bierdeckel, Spielkarten, Sneakers, Comics oder Actionfiguren – der Passion, Dinge anzuhäufen, sind offenbar keine Grenzen gesetzt. Schauspieler Tom Hanks etwa sammelt seit den 1970er-Jahren im großen Stil alte Schreibmaschinen, während Regisseur Quentin Tarantino wiederum alte Brettspiele, die einen Bezug zu TV und Film haben, kumuliert.

Sammeln ist ein Zeitvertreib, der seit Menschengedenken existiert und dabei stets dem Wandel der Zeit unterliegt. Denn im Laufe der Jahrhunderte haben sich immer wieder neue Trends entwickelt, während andere an Bedeutung verloren haben. Briefmarken, PEZ-Spender oder Zinnsoldaten beispielsweise sind heute eher nicht mehr so angesagt, Actionfiguren, Comics oder Spielkarten hingegen sehr.

Actionfiguren – ungewöhnliche Investments

Während Kinder gerne mit Actionfiguren spielen, neigen Erwachsene dazu, die zehn bis 20 Zentimeter großen Helden, Monster & Co. aus Filmen, Cartoons oder PC-Spielen lediglich zu horten oder damit zu handeln. Für Sammelwütige und Handelsfreudige wichtig: Die Actionfiguren sollten unbespielt und originalverpackt sein, denn nur mit "unbefleckten" Figuren lassen sich später hohe Renditen erzielen. Ein kleiner Kratzer, ein leichter Knick? Schon wird für "G.I. Joe", "Captain Action" oder "He-Man" weniger bezahlt.

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Wer dabei eine echte Kostbarkeit erstehen will, hat dafür schon ein wenig tiefer ins Portemonnaie zu langen. So kostet ein spezieller "Boba Fett", der Kopfgeldjäger aus der "Star Wars"-Reihe, durchaus schon mal satte 500.000 Dollar. Wer sich das eine oder andere Actionfiguren-Schnäppchen schnappen möchte, wird zum Beispiel auf Ebay, aber auch auf www.actionfilmfiguren.de, www.actionfiguren-shop.com oder www.meinesammlung.com fündig.

3,2 Millionen Dollar für erstes "Superman"-Abenteuer

Zwar gab es schon zuvor Comics, ihren eigentlichen globalen Siegeszug leiteten jedoch erst Figuren wie Micky Maus, Donald Duck, Fix und Foxi oder Superman ab den 1930ern ein. Auch die gezeichneten Stars weckten rasch das Interesse passionierter Sammler, die heutzutage mitunter horrende Summen für Erstausgaben zahlen. So wurde das allererste Abenteuer von Superman 2014 für satte 3,2 Millionen US-Dollar bei Ebay versteigert. Als es 1938 erstmals erschien, kostete es gerade einmal 10 US-Cent. Glaubt man Experten soll das erste Abenteuer von Batman, das 1939 als Edition 27 der Reihe "Detective Comics" erschien, sogar einen Wert von über 3,5 Millionen US-Dollar haben.

Comic-Fundorte im Internet

Wer sich einen Überblick über Comics verschaffen möchte, wird mit dem "Deutschen Comic Guide" (www.comicguide.de), der größten deutschen Comic-Datenbank im Web, seine helle Freude haben. Aber auch auf www.sammlerforen.net oder www.dersammler.eu gibt’s für leidenschaftliche "Cartoonisten" jede Menge zu entdecken. Schon längst keinen Exotenstatus mehr besitzt natürlich auch die asiatische Comic-Kultur, in deren Zentrum die weltweit begehrten japanischen Manga stehen. Auf den Portalen www.mangaboerse.de, www.mangakiste.de sowie auf www.sammlerecke.de begegnen an japanischen Comics Interessierte einem breiten Angebot.

Rapper "Logic" ersteht Kronjuwel der Pokémon-Sammelkarten

Wie sehr das Analoge sogar für die Generation Z. – also für all jene, die zwischen 1997 und 2012 das Licht der Welt erblickt haben – an Bedeutung gewonnen hat, zeigt sich auch anhand des Pokémon-Sammelkartenspiels mit seinen ein wenig schräg anmutenden, aber überaus bekannten Kreaturen. Erst neulich sorgte in diesem Kontext der Rapper "Logic", der seine Karriere am Mikro an sich auf Eis gelegt hat, für Furore. Der 30-Jährige legte für die erste Auflage der schattenlosen holografischen „Glurak“-Karte aus dem Jahr 1999 sage und schreibe 226.000 US-Dollar (inklusive Prämie) auf den Tisch. Die Karte hat damit den höchsten Wert erlangt, die jemals für eine Pokémon-Karte erzielt wurde, und ist darüber hinaus das höchstersteigerte Nintendo-Sammlerstück überhaupt. "Als ich ein Kind war, liebte ich Pokémon absolut, konnte mir die Karten aber nicht leisten", erklärte der Rapper, der inzwischen auch eifrig Geldscheine sammeln konnte, auf Instagram.

Sammelkartenspiele – Analoges voll im Trend

Wer ab den 1990ern groß geworden ist, kann sich vermutlich noch an die Duelle mit "Yu-Gi-Oh"-Karten oder Tauschgeschäfte mit anderen Pokémon-Sammlern erinnern. Nach wie vor sorgt das Geschäft mit den "Trading Cards" für gigantische Umsätze. So soll etwa die "Pokémon Company", ein Teilunternehmen von "Nintendo", pro Jahr über zwei Milliarden Pokémon-Karten vertreiben. Als Urgestein unter den Sammelkartenspielen gilt übrigens "Magic: The Gathering". Es ist 1993 erschienen und somit das erste Sammelkartenspiel seiner Art.

Anders als bei bekannten Kartenspielen wie etwa Skat oder Poker setzen sich Sammelkartenspiele aus mehreren hundert verschiedenen Karten zusammen, wobei einige einen höheren, andere einen geringeren Seltenheitswert haben. Und um Karten zu bekommen, die benötigt werden, gilt es eben zu handeln oder zu tauschen. Aber auch das Spielen selbst hat es in sich. Kaum ein anderes Genre setzt so sehr auf ein Gegeneinander wie Sammelkartenspiele. Sich mit anderen Spielern weltweit in einer Rangliste zu messen, übt auf viele Spieler eine große Faszination aus. Am Ziel ist man dabei nie, denn die Kartensammlung kann immer noch hochkarätiger werden.

Für den Verkauf: einwandfreie Optik unabdingbar

Hohe Werte lassen sich auch hier lediglich mit makellosen Karten ohne Fettflecken oder Eselsohren erzielen, weshalb dazu geraten wird, beim Kauf der Karten immer auch gleich passende Hüllen und für den vollen Sammelgenuss ein entsprechendes Sammelbuch mitzukaufen. Jede Menge Karten aus unterschiedlichsten Genres findet man übrigens auf www.cardmarket.com oder auf www.collect-it.de.

Was die Stars alles so anhäufen

Nicht nur Tom Hanks und Quentin Tarantino sind leidenschaftliche Sammler. Auch Angelina Jolie (antike Dolche), Leonardo die Caprio ("Star Wars"- und "He-Man"-Actionfiguren), Phil Collins (Artefakte aus der Schlacht von Alamo), Janet Jackson (Porzellan-Schweine) oder Claudia Schiffer (Bilder, die von Insekten inspiriert sind) sind regelrecht sammelwütig. John Travolta hortet ebenso etwas. Er sammelt Flugzeuge und darf auch schon fünf Stück sein Eigen nennen. Da ist noch ein wenig Luft nach oben.

Verwendete Quellen:

  • Süddeutsche Zeitung: Halbgötter der Kindheit
  • eBay: eBay-Ratgeber: Action-Figuren
  • Der Sammler: Neue Anzeigen in Comics
  • Geld-Magazin: Lohnt sich das Sammeln von Comics?
  • Collectorbase.net: Marvel und DC Comics lesen für Neueinsteiger
  • Wissen.de: Sammeln: Hobby oder Kulturtechnik?
  • Mannheimer Morgen online: Rares und Begehrtes: Sammel-Hobbys im Wandel der Zeit
  • MTV online: Super-Fan Logic: Diese Rekordsumme hat der Rapper für eine Pokémon Sammler-Karte bezahlt
  • Wisst-ihr-noch.de: 10 Stars, die echt schräge Dinge sammeln!


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