• Schneegestöber, Hagel, Glatteis: In der Nacht auf Mittwoch hat es das Winterwetter den Autofahrern bundesweit schwer gemacht.
  • Es gab zahlreiche Unfälle, auch die Winterdienste waren mitunter betroffen.
  • Die Polizei warnt: Auch tagsüber kann es vielerorts glatt bleiben.

Mehr Panoramathemen finden Sie hier

Winterliche Bedingungen haben in der Nacht zum Mittwoch in Deutschland zum Teil für Verkehrschaos gesorgt. Im Norden Niedersachsens wurde ein Autobahnabschnitt wegen mehrerer Glatteis-Unfälle gesperrt, im Süden und Westen kam es zu zahlreichen Verkehrsbehinderungen aufgrund liegen gebliebener Fahrzeuge.

Meist blieb es bei Blechschäden und Leichtverletzten, wie die Polizeistellen mitteilten. Allerdings gab es bis zum frühen Mittwochmorgen auch mindestens einen Toten und mehrere Schwerverletzte. Das Wetter soll am Mittwoch auch tagsüber winterlich bleiben.

18-Jähriger stirbt bei Unfall

In Mecklenburg-Vorpommern fuhr ein 18-Jähriger mit seinem Auto in einen Baum. Der junge Mann war nach Angaben der Polizei vermutlich zu schnell gefahren, mit seinem Fahrzeug von der Straße abgekommen und in mehrere Leitplanken und dann in den Baum gekracht. Er starb am Unfallort, sein Beifahrer wurde schwer verletzt.

In Niedersachsen musste die Autobahn 27 nahe Bremen für drei Stunden gesperrt werden. Hier gab es bei Hagelschauern und Glatteis am Abend Unfälle mit Autos, Kleintransportern und Lastwagen. Verletzt wurden bei den Unfällen niemand.

Auf einer Straße in Nordsachsen kam ein Winterdienstfahrzeug von der Fahrbahn ab. Der Wagen kam auf dem Dach zum Liegen. Der 65 Jahre alte Fahrer wurde schwerverletzt ins Krankenhaus gebracht.

In Baden-Württemberg landete ein Räumfahrzeug der Autobahnmeisterei bei einem Glatteis-Unfall auf der B464 im Straßengraben. Bei dem Unfall riss bei dem Fahrzeug die Frontschaufel ab. Der Fahrer blieb unverletzt.

Auf der B10 Ausfahrt Eislingen/Fils rutschte ein Lkw auf eisglatter Straße durch eine Leitplanke. Der 7,5-Tonner drohte, eine Böschung hinunterzustürzen. Die Fahrerin stand minutenlang auf der Bremse, bis die Retter das Fahrzeug sichern konnten. Anschließend wurde die leicht verletzte Frau in eine Klinik gebracht.

Räumfahrzeug rutscht bei Glatteis in Straßengraben
Das Räumfahrzeug landete wegen Glatteis selbst im Straßengraben. © Dettenmeyer/SDMG/dpa

Bayern: Polizist bei Unfall schwer verletzt

Auch die bayerische Polizei registrierte ein deutlich erhöhtes Unfallaufkommen aufgrund der winterlichen Bedingungen. Ein Polizist knallte wegen Straßenglätte mit seinem Wagen in eine Leitplanke. Anschließend wurde sein Auto von einem anderen Fahrzeug erfasst. Der Beamte zog sich schwere Verletzungen zu.

Allein in Niederbayern musste die Polizei bis zum späten Dienstagabend über 100 Mal ausrücken - meist wegen Blechschäden an Fahrzeugen, "die von der Fahrbahn abgekommen sind oder den Berg nicht mehr geschafft haben", hieß es.

Glatte Straßen sorgten auch in Schleswig-Holstein für zahlreiche Unfälle. Insgesamt habe es zwischen Dienstagabend und Mittwochmorgen rund 50 Mal gekracht, teilte die Polizei mit. Besonders betroffen war der Süden des Landes. Hier zählten die Einsatzkräfte 20 Unfälle mit insgesamt zwei Schwerverletzten.

Im Kreisgebiet Warendorf in Nordrhein-Westfalen wurden bei mehreren Glätteunfällen fünf Menschen verletzt. In der Regel kamen die Fahrer von der Straße ab und verletzten sich dabei leicht, wie die Polizei am Mittwochmorgen mitteilte. Eine 57 Jahre alte Frau etwa überschlug sich in Beckum mit ihrem Fahrzeug und wurde mit einem Rettungswagen leicht verletzt in ein Krankenhaus gebracht. In Bielefeld kippte am Mittwochmorgen ein Streufahrzeug auf glatter Straße um. Der 22 Jahre alte Fahrer wurde leicht verletzt.

Liegengebliebene Fahrzeuge führten auch in anderen Teilen Deutschlands zu Staus und Straßensperrungen. So war ein Lkw-Fahrer auf glatter Fahrbahn bei Speyer in Rheinland-Pfalz zu schnell in eine Kurve gefahren - das Fahrzeug stellte sich quer, der angekoppelte Anhänger kippte um. Die Straße wurde für mehrere Stunden gesperrt.

Auch am Mittwoch bleibt es glatt

Laut Polizei dürfte sich die Zahl der Verletzten im Laufe des Tages noch deutlich erhöhen, sobald alle Unfälle aus der Nacht erfasst wurden. Auch tagsüber war für Mittwoch in vielen Teilen Deutschlands wieder Schnee und Glätte vorhergesagt. Daher sollten Autofahrer ihr Fahrverhalten den Bedingungen anpassen.  © dpa

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.