Nach den tödlichen Schüssen in der US-Stadt Dayton kommen immer mehr Details über den mutmaßlichen Schützen ans Licht. Einem CNN-Bericht zufolge soll er auf Twitter mit linksextremistischen Ansichten sympathisiert und bereits zu Schulzeiten "Todeslisten" mit Namen von Mitschülern geführt haben.
Der mutmaßliche Schütze von Dayton, Connor B., soll auf seinem Twitter-Account linksextreme Ansichten sowie Anti-Polizei-Posts retweetet haben. Das berichtet der US-amerikanische Nachrichtensender CNN. Auch Posts, die Bernie Sanders und Elizabeth Warren unterstützen, hat er demnach geteilt.
In der Kurz-Biografie seines Twitter-Accounts beschreibt sich B. als Anime-Fan, Metalhead, Linker und schreibt außerdem: "Ich fahre zur Hölle und komme nicht zurück."
Auch verwendete er den Hashtag #HailSatan. Der Account wurde noch am Sonntagabend von Twitter gesperrt.
Schütze von Dayton soll "Todeslisten" geführt haben
Des Weiteren berichtet CNN unter Berufung auf ehemalige Klassenkameraden des mutmaßlichen Schützen von Dayton, dieser habe schon zu Schulzeiten Listen mit Namen von Klassenkameraden geführt, die er töten oder vergewaltigen wollte.
Demnach gab es eine "Tötungsliste" für Jungs und eine "Vergewaltigungsliste" für Mädchen.
Einer der Mitschüler, Spencer Brickler, sagte im CNN-Interview, er sei damals von einem Berater der Bellbrook High School in Ohio darüber informiert worden, dass er und seine Schwester auf einer der sogenannten "Hit Lists" stünden. Er könne sich bis heute nicht erklären, was B. dazu veranlasst haben könnte, sagte Brickler.
Laut David Partridge, einem weiteren Mitschüler, hat B. auch selbst immer wieder auf seine "Todeslisten" aufmerksam gemacht. Nachdem ein Freund von Patridge eine Textnachricht mit Verweis auf die Listen erhalten habe, hätten sie gemeinsam die Polizei informiert. Der Vorfall liege etwa zehn Jahre zurück, so Partridge.
Motiv nach Tat in Dayton weiter unklar
B. sei daraufhin von den Ermittlern vernommen worden. Auch Brickler erinnert sich an eine Szene, in der B. von Beamten abgeführt worden sei. Auch das Haus der Familie wurde damals offenbar durchsucht. Hinweise auf ein rassistisches oder politisches Motiv fanden sich damals offenbar nicht.
Welches Motiv den 24-Jährigen zu der Tat am Sonntagabend trieb, bei der neun Menschen – darunter auch seine Schwester – ums Leben gekommen sind, ist weiterhin unklar. B. hatte nach Polizeiangaben bis zu 250 Schuss Munition bei sich, wurde aber schon nach rund 30 Sekunden von Polizeibeamten unter Feuer genommen und dabei getötet.
Nur Stunden zuvor hatte in der texanischen Stadt El Paso ein Schütze in einem Einkaufszentrum das Feuer eröffnet; mindestens 21 Menschen kamen ums Leben. Der mutmaßliche Täter ergab sich der Polizei. Ermittler gehen von Rassismus als Motiv für die Tat aus. (jwo/dpa/afp)
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