Bei einem starken Erdbeben im Süden der Philippinen ist eine schwangere Frau ums Leben gekommen. Vier weitere Menschen wurden verletzt, als die Erde am Samstagabend um 22.37 Uhr Ortszeit vor der Küste der Insel Mindanao bebte, wie Verteidigungsminister Gilbert Teodoro am Sonntag mitteilte. Nach Angaben der Polizei starb die Frau in den Trümmern eines eingestürzten Hauses in der Provinz Davao Del Norte.

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Wegen Hunderter Nachbeben waren die Menschen im Süden der Philippinen am Sonntag weiter in Sorge. Die Nachbeben könnten Tage oder gar Wochen andauern, sagte der Direktor des Instituts für Vulkanologie und Seismologie der Philippinen (Phivolcs), Teresito Bacolcol. Bis Sonntag seien bereits mehr als 500 Nachbeben gemessen worden. Eines erreichte am Abend eine Stärke von 6,0, wie das Institut mitteilte. Berichte über Opfer oder Schäden lagen zunächst nicht vor.

Diskrepanzen in der Stärkenangabe und Tsunami-Warnung

Die US-Erdbebenwarte USGS hatte das erste Beben von Samstagabend mit einer Stärke von 7,6 angegeben. Laut Phivolcs hatte das Beben dagegen eine Stärke von 7,4. Abweichungen bei Messungen sind nicht ungewöhnlich. Das Beben hatte sich vor der Küste der Provinz Surigao Del Sur im Osten der Insel Mindanao - über 900 Kilometer südlich der Hauptstadt Manila - ereignet.

Phivolcs hatte zunächst vor einem möglichen "zerstörerischen Tsunami mit lebensbedrohlichen Wellenhöhen" gewarnt. Anwohner waren aufgefordert worden, sich in höher gelegene Gebiete oder ins Landesinnere zu begeben. In der Nacht zum Sonntag gab das Institut aber Entwarnung. Es meldete schließlich Wellen von unter einem Meter in Küstenregionen.

Zwei Brücken beschädigt, Stromausfälle und Panik in der Bevölkerung

Zwei Brücken seien beschädigt worden, teilten die Behörden mit. Der Strom sei nach Ausfällen größtenteils wiederhergestellt worden. Auf Aufnahmen in den sozialen Medien waren beschädigte Gebäude zu sehen. Videos zeigten Menschen in Panik aus einem Einkaufszentrum in Davao City rennen, während andere Aufnahmen schreiende Menschen zwischen wackelnden Tischen und Stühlen in einer Bar zeigten.

Der Inselstaat liegt auf dem Pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Zone der Erde. Dort kommt es häufig zu Vulkanausbrüchen und Erdbeben. 1990 hatte auf der Insel Luzon ein Beben der Stärke 7,8 zu schweren Verwüstungen geführt. Mehr als 2400 Menschen starben damals.

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