Jan Böhmermann und Klaas Heufer-Umlauf bitten um Spenden für Seenotretter. Am Sonntagmorgen waren bereits Spenden von über 140.000 Euro eingegangen.
Die Fernsehmoderatoren
In einem gut fünfminütigen auf Youtube in der Nacht zu Sonntag geposteten Video zeigten sie sich erschüttert von den Geschehnissen auf der italienischen Insel Lampedusa. Böhmermann sagte: "Mit den Ereignissen der letzten Tage hat diese unmenschliche, kaltblütige und skrupellose Politik einen neuen Tiefpunkt erreicht."
Jan Böhmermann und Klaas Heufer-Umlauf: Spendenaktion für Seenotretter
Sie betonten in einer gemeinsamen Erklärung: "Wer Menschenleben rettet, ist kein Verbrecher." Wie die meisten könnten auch sie nicht persönlich vor Ort im Mittelmeer helfen. "Darum möchten wir spenden und gemeinsam mit Euch Geld sammeln."
Spendenaktion soll bis Ende Juli laufen
Das Rettungsschiff "Sea-Watch 3" hatte in der Nacht zum Samstag nach mehr als zwei Wochen auf offener See mit 40 Migranten unerlaubt im Hafen der italienischen Insel Lampedusa angelegt. Die Kapitänin Carola Rackete wurde festgenommen, das Schiff beschlagnahmt. Ihr droht nicht nur eine Geldstrafe, sondern im schlimmsten Fall Haft.
Bereits am frühen Sonntagmorgen waren Spenden in Höhe von mehr als 140.000 Euro eingegangen. Heufer-Umlauf bedankte sich umgehend für die Spenden: "Wow! Vielen Dank an alle!" schrieb er auf Twitter.
Für den Fall, dass die italienischen Behörden Rackete strafrechtlich verfolgen würden, "werden wir, wie im letzten Jahr, Geld für die anfallenden Rechtskosten und Ausgaben der Lebensretter sammeln und spenden". Die Aktion soll bis Ende Juli laufen.
Der italienische Innenminister Matteo Salvini hatte einen Zusammenstoß der "Sea-Watch 3" beim Einlaufen in den Hafen von Lampedusa mit einem Boot der Finanzpolizei als Beweis gewertet, dass es sich bei den Seenotrettern um "Kriminelle" handelt.
"Sie haben die Maske abgelegt: Das sind Verbrecher", sagte er. Die jüngste Odyssee der "Sea-Watch 3" hatte am 12. Juni begonnen, als die Seenotretter vor Libyen die Bootsflüchtlinge an Bord nahmen. Das deutsche Innenministerium hatte mitgeteilt, wie die Flüchtlinge verteilt und aufgenommen würden, werde derzeit auf europäischer Ebene geklärt. (ff/dpa)
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