Obwohl sein County eine hohe Anzahl an Menschen in der Corona-Risikogruppe zählt, hat ein Sheriff im US-Bundesstaat Florida seinen Mitarbeitern verboten, Masken zu tragen - und nicht nur ihnen. Der Mund-Nasen-Schutz behindere die Identifikation.

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Im US-Bundesstaat Florida hat ein Sheriff seinen Untergebenen das Tragen von Corona-Schutzmasken untersagt. "Masken werden nicht getragen", schrieb Billy Woods in einer E-Mail an seine Kollegen, wie die örtliche Zeitung "Ocala Star Banner" am Mittwoch (Ortszeit) berichtete. Das Tragen von Masken ist in Florida keine Pflicht, es wird aber empfohlen. Der Bundesstaat ist besonders stark von der Epidemie betroffen.

Masken erschweren die Identifikation

"Meine Anweisung gilt für euch, solange ihr im Dienst seid und als meine Mitarbeiter das Büro repräsentiert", zitierte die Zeitung den Sheriff in seiner E-Mail vom Dienstag. Woods ist Leiter der Polizeibehörde in Marion County, das in Zentral-Florida liegt. Das Maskenverbot gelte auch für Besucher der Polizeibehörde. Nur so könne jeder, der sich im Gebäude aufhält, im Einzelnen "identifiziert" werden. Ausgenommen von dem Maskenverbot sind nur Beamte, die in Gefängnissen, Schulen und Krankenhäusern arbeiten.

Die Anweisung sei nötig geworden, "um dem heutigen Hass gegen Polizeibeamte in unserem Land" zu begegnen, begründete der Sheriff seine Entscheidung. Offenbar nahm Woods damit auf die Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt Bezug, die die USA seit Wochen erschüttern. Auf Facebook gab Woods an, dass er wegen seiner Entscheidung mit US-Präsident Donald Trump telefoniert habe. Dieser hatte sich selbst monatelang geweigert, in der Öffentlichkeit eine Maske zu tragen.

Ein Drittel des Countys zählt zur Risikogruppe

In den sozialen Medien stieß die Anweisung des Sheriffs auf Kritik, da Florida zu den größten Corona-Hotspots in den USA gehört. Zudem sind ein Drittel der Einwohner von Marion County älter als 65 Jahre und gehören damit zur Risikogruppe.

Am Mittwoch wurden in Florida 212 neue Todesfälle in Verbindung mit dem Coronavirus registriert, nachdem es am Vortag 276 waren. Insgesamt wurden bisher mehr als 550.000 Corona-Infektionen in dem südöstlichen Bundesstaat festgestellt, in 8.765 Fällen endete der Krankheitsverlauf tödlich. (dar/afp)

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