Zum ersten Mal seit zwölf Jahren sind am Dienstag 270 Syrer per Direktflug von Syrien nach Saudi-Arabien zur jährlichen muslimischen Wallfahrt Hadsch gereist.
Der Flieger sei am frühen Morgen aus der syrischen Hauptstadt Damaskus in Richtung der saudischen Küstenstadt Dschidda abgehoben, teilte das syrische Verkehrsministerium auf X mit. Weitere Flüge sollten folgen, hieß es. Ob die Flüge auch nach der Pilgerzeit fortgesetzt würden, war zunächst nicht klar.
Saudi-Arabien und Syrien nähern sich langsam wieder an. Erst am Sonntag hatte der einflussreiche Golfstaat zum ersten Mal seit Abbruch der diplomatischen Beziehungen 2012 wieder einen Botschafter für Syrien ernannt, wie die saudische Nachrichtenagentur SPA berichtet hatte. Syriens Machthaber Baschar Al-Assad war international mehr als zehn Jahre lang stark isoliert. Seine Regierung hatte 2011 Proteste in Syrien brutal niedergeschlagen und ging im folgenden Bürgerkrieg, der bis heute andauert, mit äußerster Härte gegen die eigene Bevölkerung vor. Inzwischen treiben mehrere arabische Länder eine Normalisierung voran. Vergangenes Jahr hatte Syrien zum ersten Mal auch wieder an einem Gipfel der Arabischen Liga teilgenommen.
In Saudi-Arabien liegen die beiden heiligsten Stätten des Islam, Mekka und Medina. Der nächstgelegene Flughafen liegt in Dschidda. Der Hadsch ist eine der größten religiösen Versammlungen weltweit und gehört zu den fünf Grundpflichten im Islam. Demnach sollten Frauen und Männer, die gesund sind und es sich leisten können, einmal im Leben nach Mekka in Saudi-Arabien pilgern. © dpa
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