An einer US-amerikanischen Universität in Las Vegas sind bei einem Schusswaffenangriff am Mittwoch mindestens drei Menschen getötet worden. Der Angreifer wurde von der Polizei erschossen.
Bei einem Schusswaffenangriff an einer Universität in der US-Stadt Las Vegas sind mindestens drei Menschen getötet worden. Das teilte die Polizei der Stadt am Mittwochabend auf der Plattform X mit. Eine weitere Person sei in kritischem Zustand im Krankenhaus.
Beim Angreifer soll es sich um einen Professor handeln
Der Angreifer, bei dem es sich laut Medienberichten um einen Professor handelte, wurde bei einem Schusswechsel mit Polizisten getötet. Zwei Beamte hätten sich "sofort" einen Schusswechsel mit dem Angreifer geliefert, sagte der Chef der Hochschulpolizei, Adam Garcia, bei einer Pressekonferenz. Der Verdächtige sei getroffen worden und gestorben.
"Es gibt keine Gefahr mehr für die Öffentlichkeit", erklärte der Sheriff von Las Vegas, Kevin McMahill. Die Schüsse fielen den Behörden zufolge am Mittwochmittag auf dem Campus der Universität von Nevada in Las Vegas. Studenten wurden aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen, die Polizei rückte mit einem Großaufgebot an.
Angriff ereignete sich bei einem Treffen von Studenten
Sheriff McMahill sagte seinerseits, der Vorfall habe sich bei einem Treffen von Studenten im Freien zugetragen. "Studenten spielten Spiele und aßen." Eine Frau berichtete dem Lokalsender KVVU, sie habe mehrere laute Geräusche gehört und sei in ein Gebäude auf dem Campus geflohen. "Ich bin in den Keller gerannt, und wir waren 20 Minuten im Keller." Später sei sie von der Polizei evakuiert worden. Diese verfügte später, dass das Universitätsgelände am Freitag geschlossen bleiben solle.
Die genauen Hintergründe der Attacke waren zunächst unklar, die Identität des Angreifers wurde nicht öffentlich gemacht. Der Nachrichtensender CNN und die "Los Angeles Times" berichteten aber unter Berufung auf Ermittlerkreise, dass es sich bei dem Täter um einen 67-jährigen College-Professor handele. Dieser habe Verbindungen zu Schulen in den Bundesstaaten Georgia und North Carolina - sein möglicher Bezug zu der Universität von Nevada blieb zunächst unklar. Auch Details zu den Opfern und dem Ablauf der Attacke nannten Ermittler zunächst nicht.
Biden fordert schärfere Waffengesetze
Die im Westen der USA gelegene Glücksspiel-Metropole Las Vegas war im Jahr 2017 Schauplatz des tödlichsten Schusswaffenangriffs in der US-Geschichte. Damals hatte ein Attentäter 58 Menschen auf einem Musikfestival erschossen.
US-Präsident Joe Biden zeigte sich schockiert über den Angriff. In einer Erklärung verurteilte er den jüngsten "schrecklichen Akt der Waffengewalt" und forderte erneut eine Verschärfung des laxen US-Waffenrechts. So müsse der Kongress ein Verbot von halbautomatischen Gewehren verhängen.
Weiterer mutmaßlicher Schütze in Texas festgenommen
Derweil wurde im US-Bundesstaat Texas ein Mann festgenommen, der sechs Menschen getötet haben soll. Der 34-Jährige soll am Dienstag in der texanischen Hauptstadt Austin an vier verschiedenen Orten das Feuer eröffnet und dabei vier Menschen getötet und zwei Polizisten verletzt haben. Er wird auch verdächtigt, zuvor in der Stadt San Antonio zwei Menschen - mutmaßlich seine Eltern - getötet zu haben.
Allein 2023 bereits über 600 Angriffe mit mehr als vier Toten
In den USA gehören Amokläufe und tödliche Schießereien auf traurige Weise zum Alltag. Schusswaffen sind dort leicht erhältlich und massenhaft im Umlauf. Regelmäßig erschüttern tödliche Attacken mit vielen Opfern das Land - etwa an Schulen, in Supermärkten, Nachtclubs oder bei großen Veranstaltungen. US-Laut der spezialisierten Website Gun Violence Archive gab es in diesem Jahr landesweit bereits 600 Angriffe, bei denen vier oder mehr Menschen durch Schusswaffen verletzt oder getötet wurden. Forderungen nach strengeren Waffengesetzen laufen regelmäßig ins Leere. (dpa/afp/aks)
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